Rezension

Das Böse geht um

Küstenfluch - Hendrik Berg

Küstenfluch
von Hendrik Berg

Bewertet mit 4 Sternen

Kommissar Krumme genießt seine Versetzung ins beschauliche Nordfriesland, kämpft aber darum von den Kollegen anerkannt zu werden. Dass sich in der schweren Sommerhitze mysteriöse Todesfälle häufen, bei denen nur er an Mord glaubt, ist da nicht hilfreich. Was verbirgt die Familie Jessen, die beharrlich jede Zusammenarbeit verweigert?

Ein düsterer Nordfrieslandkrimi, der den Leser sofort in seinen Bann zieht. Die unheilschwangere Atmosphäre verwoben mit mystischen Andeutungen, sturen Norddeutschen, die einen zur Verzweiflung treiben und losen Erzählsträngen zwischen Irrweg und Fakt verbinden sich zu einem spannenden Krimi mit der drückenden, angespannten Stimmung eines nahenden Sommergewitters.

Manchmal haben mich die fast zusammenhanglos wirkenden Einzelgeschichten etwas aus dem Tritt gebracht. Immer wieder stand ich vor der Frage, ob sich alles in einem Finale auflösen wird. Dass Krumme trotz seiner Begeisterung für seinen neuen Wohnsitz und seine Arbeit so gar kein Bein auf den Boden bekommt bei seinen Kollegen, hat mich sehr traurig gemacht. Dass zeichnet allerdings auch ein realistisches Bild der Gegend. Als Ortsfremder wird man in kleinen Städtchen nicht auf Anhieb akzeptiert. Gerade bei der Arbeit erwartet man aber professionelleres Auftreten.

Der Krimi ist toll geschrieben, zeichnet realistische Charaktere und zieht einen in seinen Bann. Jedem, der Regionalkrimis und Nordfrieslandkrimis liebt sei dieses Buch wärmstens empfohlen!