Rezension

Das Buch des Kurfürsten

Das Buch des Kurfürsten - Marlene Klaus

Das Buch des Kurfürsten
von Marlene Klaus

Bewertet mit 5 Sternen

Für mich ist dies der erste Roman aus der Feder der Autorin und sie konnte mich gleich überzeugen.

Der den von ihr geschaffenen Charakteren Hedwig, Philipp und Ryss konnte ich mich gleich identifizieren und hatte die drei auch in mein Herz geschlossen, denn das, was sie durchmachen mussten, ist einfach nur die Hölle.

Nachdem Hedwig mitsamt der kleinen Tochter Juli entführt wird, um als Druckmittel für Philipp herzuhalten, ist man gleich in der Geschichte drin und bangt mit, ob sie es zusammen mit ihrer Tochter schafft, den Klauen der Entführer wieder zu entkommen. Mit Ryss, einem Wandermedicus, der zufällig an dem Ort ankommt, an welchen Hedwig verschleppt wurde, hat sie eine Möglichkeit, diesem Albtraum zu entkommen.
Philipp, Hedwigs Ehemann unterdess, wird gerade mit der Entführung erpresst, ein Buch aus der Kanzlei, in welcher er arbeitet, zu entwenden.
Philipp tut dies und verstrickt sich bei seinen Freunden und seiner Familie immer mehr in Lügen, um sich und seine kleine Familie zu schützen.

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich dieses Buch zusammen mit der Autorin genießen, welche sich unseren Fragen gestellt hat und so einen Blick hinter die Entstehung des Buches gewährt hat. Dies machte es natürlich einfacher, manche Dinge zu verstehen und dies mal aus der Sicht der Autorin zu sehen. Dies ist immer wieder spannend und interessant, gerade weil man so mal in den "Kopf des Autors schauen und Gedankengänge verfolgen kann". Herzlichen Dank dafür, Marlene.

Gleich zu Anfang fiel mir der wunderbare Schreibstil der Autorin auf. Ich war gleich darin gefangen, denn er ist so schön "mittelalterlich". Und so hatte ich kein Problem mit meinem Kopfkino, das sich gleich ein paar Jahrhunderte zurückbegab und mir ein farbenfrohes Bild der Stadt Heidelberg zeigt sowie einen dramatischen Ablauf der Entführung, der Erpressung und des langen Wegs des Entkommens.

Und dies ist auch mein einziger Kritikpunkt. Der "lange Weg" den Hedwig und Ryss vor sich haben. Hier hat sich meiner Meinung nach das Buch etwas gezogen. Die Zeit, die Hedwig und Ryss im Wald verbracht haben, hat mir ein bisschen das Lesetempo rausgenommen.

Ansonsten war alles spannend und schlüssig. Hedwig, Philipp und Ryss habe ich kennen und schätzen gelernt. Und Hedwig's und Philipp's Familie haben gezeigt, was Zusammenhalt bedeutet. Denn darum geht es vorwiegend in diesem Buch: Zusammenhalt und Freundschaft.

Fazit:
Einzig die etwas zähe Stelle in der Mitte des Buches gibt Punkteabzug, ansonsten erwartet einem ein spannender Roman über Liebe, Freundschaft und Respekt!