Rezension

Das Buch des Phönix

Das Buch des Phönix - Nnedi Okorafor

Das Buch des Phönix
von Nnedi Okorafor

Bewertet mit 4 Sternen

Sie selbst nennt sich Phoenix und ist ein genetisches Experiment. Mit nicht mehr als zwei Lebensjahren verfügt Phoenix über den Körper und den Verstand einer Erwachsenen – und über Kräfte jenseits aller Vorstellungskraft. Eines Tages jedoch beschließt sie, nach Antworten zu suchen und bricht aus dem mysteriösen Turm 7, ihrem Zuhause, aus, um zu erkennen, dass dieser keine Zuflucht war, sondern ein Gefängnis.

Der Schreibstil der Autorin ist eher geradlinig und direkt, er konnte mich jedoch gut mitziehen. Auch wenn ein Tick mehr Emotionalität der Sache gut getan hätte, waren Handlung und Sprache eine angenehme Einheit.
Protagonistin Phönix hat mich ein wenig ambivalent zurückgelassen, ihre Handlungen und Einstellungen konnte ich nicht immer nachvollziehen. Dennoch habe ich sie als sehr interessante Protagonistin erlebt, durch deren Sichtweise eine spannende Story zu entdecken galt. Sie ist gut und facettenreich charakterisiert und auch die Nebencharaktere wirken, so weit es in einem Sci-Fi Roman möglich ist, realitätsnah und authentisch. 
Die Handlung an sich hat mir gut gefallen, sie wirkt auch nach dem Lesen noch auf den Leser. Mir konnten nicht alle aufgekommenen Fragen beantwortet werden und allgemein hatte ich das Gefühl, dass die Handlung stellenweise ein wenig zu sehr voran getrieben wurde. Ein wenig mehr Gelassenheit und somit vielleicht auch 10-20 Seiten mehr hätten dem Ganzen keinen Abbruch getan. 
In dem Buch befinden sich viele Andeutungen auf die afrikanische Kultur, ein Aspekt, den ich nicht erwartet habe und der mich positiv überrascht hat.