Rezension

Das Buch hatte zu viele Schwächen. Da konnte auch die tolle Grundidee der Story nichts mehr retten.

Für jede Lösung ein Problem - Kerstin Gier

Für jede Lösung ein Problem
von Kerstin Gier

Klappentext: Gerri schreibt Abschiedsbriefe an alle, die sie kennt, und sie geht nicht gerade zimperlich mit der Wahrheit um. Nur dummerweise klappt es dann nicht mit den Schlaftabletten und dem Wodka – und Gerris Leben wird von einem Tag auf den anderen so richtig spannend. Denn es ist nicht einfach, mit seinen Mitmenschen klarzukommen, wenn sie wissen, was man wirklich von ihnen hält!

Meinung:

Achtung! Leicht hysterische Anfälle nicht ausgeschlossen!

Ich möchte gleich am Anfang klar stellen, dass mir die Idee der Geschichte wirklich gut gefallen hat! Man sagt seiner Familie und Freunden mal so richtig die Meinung, aber mit der Gewissheit, dass man bereits Tod ist, wenn sie es lesen. Hört sich definitiv nach einem spannenden Konzept an. Das war's aber leider auch schon. Schon nach den ersten 40 Seiten hatte ich keine Lust mehr auf das Buch. Man wurde mit unnützen Informationen zugemüllt und fragt sich durchgängig, was das soll. Außerdem scheint Gerri in einer monströsen Großfamilie mit enorm vielen Bekannten und auch Freunden zu leben! Man wird schon ab der ersten Seiten mit einer Masse an Namen zugeschmissen. Ich habe es also schon ziemlich früh aufgegeben, die Namen noch irgendwelchen Verwandschaftsgraden zuzuordnen und habe Passagen mit mir unbekannten Personen (bei denen ich den Namen einfach keiner Person zuordnen konnte) schließlich nur noch überflogen. Ein anderer Punkt der mich enorm (!) gestört hat, war die Protagonistin Gerri (aus derer Sicht das Buch geschrieben ist). Sie hat sich grundsätzlich nie getraut ihren Mund aufzumachen und anderen mal die Meinungen zu sagen! Die Frau ist 30 und lässt sich noch so enorm von ihrer Mutter herumkommandieren und macht alles was sie will?! Und ihren ach so toll geplanten Selbstmordversuch lässt sie sich einfach mal so versauen, weil sie die ganze Zeit ihren JFGIUHIOE Mund nicht aufbekommt!! Wenn sie sich wirklich ernsthaft hätte umbringen wollen, hätte sie sich doch nicht von jemanden abhalten lassen, der das noch nicht mal bewusst gemacht hat! Und das ging gute 20 Seiten so! Letztendlich ist es darauf hinausgelaufen, dass ich wie eine Tomate angelaufen bin und meiner Wut Luft gemacht habe. Mein Schwester nebenan war ganz bestimmt nicht so mega begeistert, als ich in meinem Zimmer ausgerastet bin. *durchatmentu* Im Endeffekt hat die Autorin dann noch versucht, mit einer Liebesgeschichte zu retten, was zu retten war. Wirklich gerettet hat sie für mich allerdings gar nichts. Die Liebesgeschichte bekam viel zu wenig Aufmerksamkeit und war ziemlich vorhersehbar. Wirklich lachen musste ich bei diesem Buch auch nicht, obwohl das bei den Büchern der Autorin immer so angepriesen wird. Nur ein einziges Mal musste ich lachen und das auch nur, weil der Satz so unerwartet kam und nicht ins Bild gepasst hat. Ich zitiere: "Beim Tanzen muss ich seinen Urinbeutel halten." Alles klar! Sowas gibt's? :D Der Schreibstil an sich war noch ganz okay, aber an ihre Werke, wie z.B. die 'Edelstein - Trilogie', kommt dieses Buch definitiv nicht ran.

Cover:
Das Cover finde ich jetzt nicht soo mega toll. Es ist zwar ganz ok, aber einen wirklichen Bezug zum Inhalt kann ich jetzt nicht erkennen. Da finde ich die neue Hardcover Ausgabe doch um einiges schöner.

Fazit:
Die Idee hinter der Geschichte war ganz gut und hatte auch einiges an Potential, was allerdings nicht wirklich genutzt wurde. Die Protagonistin war teilweise richtig nervig, das Buch an manchen Stellen sehr langatmig und wirklich lachen musste ich auch nicht. Ziel verfehlt, würde ich sagen.

Ich gebe dem Buch 1,5 von 5 Sternen.