Rezension

Das Buch kann glücklich machen

Die kleine Souvenirverkäuferin - François Lelord

Die kleine Souvenirverkäuferin
von François Lelord

Das Buch ist romantisch, sehr sehr kitschig und es passiert relativ wenig (um es positiv auszudrücken). Ich bin wahrlich kein Fan von Romantik und Kitsch, und dennoch hat mir die Lektüre des Buches große Freude bereitet. Woran kann das liegen?

Die Geschichte spielt im Vietnam der 1990er Jahren, das Land leidet noch immer an den Wunden der imperialistischen Angriffskriege von Frankreich und der USA, die von den Vietnamnesen heldenhaft gewonnen wurden. Julien, ein junger, natürlich gut aussehender, französischer Arzt arbeitet für die französische Botschaft. In einem Bergdorf nahe der Hauptstadt Hanoi droht eine Epedemie auszubrechen. Beim Kampf gegen die Epedemie bekommt Julien Hilfe von der Ärztin Clea. Und Überraschung, Überraschung, natürlich waren die beiden mal ein Paar, und noch immer knistert es zwischen ihnen. Häufig aber trifft Julien beim Spazierengehen an einem See eine vietnamnesische Souvenierverkäuferin mit einem überaus poetischen Namen. Selbstverständlich sind die Sicherheitsorgane des kommunistischen Landes nicht erfreut, wenn vietnamnesische Staatsbürger engen Kontakt mit kapitalistischen Ausländern haben. Die Souvenirverkäuferin wird verhaftet...

Eigentlich hat das Buch alles was mich nur wenig erfreut - Kitsch, böse Kommunisten. Aber es ist dem Autor hervorragend gelungen eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich der Leser einfach nur wohl fühlt. Er vermittelt ein zauberhaftes Bild von Vietnam und die Liebe ist omnipräsent. Das ist wohl auch der Grund, weswegen ich das Buch mochte. Es ist ein Buch für Menschen, die Liebe erfahren haben (und am besten noch immer erfahren). Bei der Lektüre fühlt man sich wohl, man hat ein warmes Gefühl ums Herz und ist kurz davor sich selbst in die kleine Souvenirverkäuferin zu verlieben. Seltsam empfand ich das Ende des Buches, aber genau das scheint für den Autor zu sprechen. Das Ende ist völlig anders, als ich es erwartet habe.

Fazit: Das Buch kann glücklich machen

Kommentare

Britta Röder kommentierte am 23. März 2014 um 20:14

Wohlfühl-Lektüre. Du hast das wohlig gut beschrieben ;-)

kommentierte am 25. März 2014 um 16:01

Vielen Dank :)

Naibenak kommentierte am 10. Juni 2014 um 10:03

Schöne Rezi... klingt sehr nach einem Buch für mich, da Du die Kitsch-Komponente so schön "entschärft" hast :D