Rezension

Das Buch macht Lust auf mehr. Gelungener Auftakt!

Auf immer gejagt - Erin Summerill

Auf immer gejagt
von Erin Summerill

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

*** Ein überraschendes, fesselndes Abenteuer und eine wunderschöne Liebesgeschichte! ***
Im Wald kennt Tessa sich aus, er ist ihr Zuhause. Im Dorf jedoch wird sie nur geduldet, obwohl ihr Vater Saul der Kopfgeldjäger des Königs ist. Denn ihre Mutter beherrschte Magie, und die ist in Malam verboten. Als Saul getötet wird, hat die junge Fährtenleserin nur eine Chance auf ein sicheres Leben: Sie muss im Auftrag des Königs den angeblichen Mörder jagen – Cohen, der Gehilfe ihres Vaters. Der Junge, den sie heimlich liebt! Tessas besondere Gabe sagt ihr, dass Cohen schuldig ist. Aber ihr Herz spricht eine andere Sprache.

Quelle: Carlsen

Cover:

Ich finde das Cover wunderschön. Und in Echt sieht es sogar noch besser aus, denn die Schrift und die Äste sind leicht eingestanzt, golden und schimmern. Das Buch ist ein wahrer Hingucker.

Meine Meinung:

Der Klappentext versprach mir ein Buch genau nach meinem Geschmack. Eine Heldin mit besonderer Gabe auf der Jagd nach einem Mörder - ihrem Freund Cohen. Dazu eine schöne Liebesgeschichte - was will man mehr?

Der Einstieg in das Buch ist mir wirklich leicht gefallen und mit ihrem flüssigen und packenden Schreibstil konnte mich die Autorin schnell für sich gewinnen. 
Bildhaft beschreibt sie die Umgebung und das Gesehenen ohne sich dabei zu sehr in Details zu verstricken. Als Leser ist es ein Leichtes sich alles bildlich vorzustellen und somit tiefer in das Geschehen einzutauchen. Manches Mal hatte ich wirklich das Gefühl mitten im Wald zu stehen und die Vögel davonfliegen zu hören. Die Autorin hat wirklich eine wundersame Art an sich die Kulisse realistisch wirken zu lassen.

Vor vielen Jahren hat der König eine Grenze zwischen Malam und Shaerdan ziehen lassen und die Welt damit in 2 Länder geteilt. Tessa lebt in Malam und ist dort eher eine Außenseiterin, da ihrer Mutter eine shaerdanische Abstammung nachgesagt wird. In Malam wird die Magie Shaerdans verabscheut und jeder der damit in irgendeiner Weise in Verbindung steht wird gefoltert oder sogar getötet. 
Tessa hat alles verloren. Ihre Mutter, ihren Vater, ihr Haus und nun auch ihr Recht auf das Leben. Daher lässt sie sich auf einen Deal mit dem Obersten Lord ein. Sie muss den Mörder ihres Vaters finden und diesen im Gegenzug für ihr Leben an den König ausliefern. Dass alles ganz anders kommt als gedacht und Tessa nicht nur einmal in eine mehr als brenzlige Situation gerät, hätte sie sicher selber nicht geahnt.

Dass Tessa eine Heldin ist wird einem spätestens klar, nachdem man das Buch beendet hat. Das Besondere ist nur, dass Tessa nicht die klassische Heldin ist. Sie ist in ihrem Dorf eine Ausgestoßene, die sich nicht mal ihren Lebensunterhalt sichern kann, da keiner mit ihr einen Handel eingehen will. Tessa ist nicht besonders weiblich und hat außer Cohen keinen einzigen Freund. Die Liebe zu ihrem Vater bestärkt sie ihren Weg zu gehen. Ihre Gabe ist Fluch und Segen zugleich und macht Tessa dadurch besonders interessant.
Gerne mochte ich auch ihre vorlaute und kämpferische Art. Tessa wirkt wie eine Frau, die sich gut um sich selbst kümmern kann. 

Ihr einziger Freund Cohen hat ihr vor fünfzehn Monaten unangekündigt den Rücken gekehrt und wird nun des Mordes an Tessas Vater bezichtigt.
Und wenn man Cohen erst einmal kennengelernt hat, weis man, dass das nicht stimmen kann.

Der Handlungsverlauf ist wirklich spannend, hält ungeahnte Wendungen und Geheimnisse parat und regt damit wirklich zum Mitdenken an. Häufig ist man sich über das Gesehen und die Stellung einzelner Charaktere im unklaren, was die Geschichte noch fesselnder macht. Es ist sehr erstaunlich, dass die Autorin sich mit ihrer leicht komplexen Handlung überhaupt nicht verstrickt. Alles macht Sinn und verfolgt einen roten Faden, auch wenn ich selber bis zum Ende den wahren Mörder nicht vorhergesehen habe. Ich bin also vermutlich keine so gute Fährtenleserin wie Tessa, habe den Verlauf der Geschichte aber sehr genossen, da das Buch an keiner Stelle langweilig wurde.
Auch das Setting hat mich begeistert. Shaerdan war mir allerdings durch die Verbindung zur Magie wesentlich sympathischer als Malam. Die Magie an sich hat für einige kleine Fantasymomente gesorgt, die gut platziert waren und meiner Meinung nach der Geschichte einen besonderen Mehrwert gegeben haben.

Bewertung:

Ein fesselndes Fantasybuch mit spannenden und unvorhergesehenen Wendungen, gut durchdachten Charakteren und einem zauberhaften Setting.
Mich hat das Buch von der ersten Seite an in einen Lesestrudel voller Geheimnisse und Magie gezogen und mich letzten Endes vollkommen überzeugen können. Das Buch macht Lust auf mehr. Ich freue mich auf die Fortsetzung.