Rezension

Das Dorf des Grauens

Das Dorf
von Arno Strobel

Inhalt:

Bastian Thanner erreicht ein Anruf seiner Ex-Freundin Anna. Sie hat Todesangst und fleht ihn an, ihr zu helfen. Bastian überlegt nicht lange und macht sich zusammen mit seinem Freund Safi auf die Suche. Sie führt die zwei in ein kleines, abgeschiedenes und unheimlich wirkendes Dorf an der Müritz. Die Bewohner verhalten sich merkwürdig, keiner will Bastian helfen, obwohl sie etwas über Anna zu wissen scheinen. Und dann verschwindet auch noch Safi…
Eine sadistische Sekte, die bestialische Rituale abhält, scheint das Dorf in ihren Fängen zu haben. Zugleich geschehen immer mehr sonderbare Sachen, die Bastian zunehmend aus der Fassung bringen. Vollkommen abgeschnitten von der Außenwelt, ohne die Möglichkeit das Dorf zu verlassen, muss Bastian sich seiner eigenen Vergangenheit und der des Dorfes stellen…

Meine Meinung:

Das Dorf war mein erstes Buch von Arno Strobel. Der Schreibstil gefiel mir auf Anhieb sehr gut. Flüssig und angenehm zu lesen und von Beginn an spannend geschrieben, daher fiel mir der Einstieg in die Geschichte leicht. Die kurzen Kapitel begünstigen den Lesefluss zusätzlich.

Bastian Thanner, den der Leser gleich zu Beginn des Buches kennenlernt und von da an auf seiner Suche nach Anna begleitet, ist ein sympathischer Protagonist, dessen Liebe zu seiner Ex-Freundin Anna grenzenlos zu sein scheint. Er riskiert sein Leben um ihr und seinem im Laufe des Buches verschwundenen Freund Safi zu helfen. Auch wenn ich nicht behaupten kann, dass ich ihn ins Herz geschlossen habe, habe ich während des Lesens mit ihm gelitten, gefiebert und gefühlt.

Der Anfang hat mir sehr gut gefallen. Bastian und sein Freund Safi gelangen in ein kleines Dorf, wo Fremde nicht gern gesehen sind und freiwillig wohl auch nicht länger als 10 Minuten bleiben würden. Dem Autor gelingt es gut, die unheimliche Stimmung zu beschreiben und selbst beim Leser den Wunsch zu wecken, so schnell wie nur möglich das Ortausgangsschild zu passieren. Als dann auch noch Safi verschwindet, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Leider ist der Zwischenteil, der dann kommt, sehr verwirrend. Immer mehr merkwürdige Dinge passieren. ...Oder sind sie doch nicht passiert? Der Leser kann genauso wenig wie Bastian mehr unterscheiden, was Realität und was Schein ist. Dadurch kann man sich zwar gut in ihn hineinversetzen und mit ihm mitfühlen, allerdings war es mir in der Summe einfach zu viel und so ging für mich etwas von der Spannung verloren.

Das Ende hingegen hat mir wieder sehr gut gefallen. Es ist überraschend, fesselnd und schockierend zugleich. Meine Angst, dass es zu übertrieben und abgehoben ist, hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Zum Schluss ergibt doch irgendwie alles Sinn und fügt sich zu einem großen, grauenvollen Ganzen zusammen.

Fazit:

Ein spannendes Buch mit gut konstruiertem, durchdachten Plot, das die Bezeichnung Psychothriller zu Recht trägt. Ich werde mich nun auch an die anderen Bücher von Arno Strobel wagen.