Rezension

das Dreamteam ermittelt wieder

Tod im Hopfengarten - Alexander Bálly

Tod im Hopfengarten
von Alexander Bálly

Bewertet mit 5 Sternen

Der vierte Fall für "Scherlock, Pinkerton & Co", respektive das Hobbyermittlerduo Ludwig Wimmer & Anna, führt uns wieder ins beschauliche kleine Örtchen Wolnzach. Bayern, grüne Wiesen, Hopfenfelder, eine wunderschöne Landschaft, ein Ort wo das Leben noch in Ordnung ist. Eigentlich. Denn inmitten von Hopfenfelden werden die Überreste einer Leiche gefunden. Viel ist nicht mehr vorhanden das Aufschluss auf die Identität des Toten geben könnte, so dass die Polizei mit ihren Ermittlungen ganz von vorn beginnen muss.

Damit die Hobbydetektive, die zwar schon bei mehreren Fällen erfolgreiche Tipps geben konnten, diesmal nicht auch noch auf die Idee kommen in einem Mordfall zu ermitteln, kommt Kommissar Karl Konrad auf die glorreiche Idee, die beiden anderweitig abzulenken. Er bittet Wimmer um Mithilfe in einer Serie von Kirchendiebstählen, die bisher nicht aufgeklärt werden konnten. Über mehrere Jahre wurden Heiligenfiguren aus Kirchen im Holledaukreis entwendet, die nie wieder aufgetaucht sind. Da Sommerferien sind kann Anna ihren Großvater tatkräftig unterstützen.

Und dann überrascht sie der Anwalt des Mordverdächtigen noch mit einem Spezialauftrag. Sein Mandant schweigt beharrlich, doch der Anwalt ist von seiner Unschuld überzeugt. Ludwig und Anna sollen Augen und Ohren offen halten, um die Unschuldsvermutung zu untermauern.

Im vierten Fall angekommen, fühlt es sich inzwischen an wie lieb gewonnene alte Bekannte zu treffen. Ludwig Wimmer mit seiner Familie, das Ermittlerteam um Kommissar Karl Konrad und seinen schwäbischen Kollegen Stimpfle sowie einige Bewohner aus Wolnzach. Die Krimis aus der Feder von Alexander Bálly stehen für mich inzwischen für Wohlfühlkrimis, die mit ihren liebevoll gezeichneten Figuren, feinem Humor und ganz viel Mundart punkten. Wichtig ist hier die Atmosphäre und das Lokalkolorit, weniger die Spannung. Wobei die natürlich auch nicht zu kurz kommt. Viel bayrische Mundart, durchsetzt mit dem schwäbischen Dialekt von Kommissar Stimpfle, der sich von Wimmer und Anna nicht die Butter vom Brot nehmen lassen will. Dumm nur, dass die Hobbydetektive ihre eigenen Schlüsse ziehen und der Polizei wieder mal eine Nasenlänge voraus sind. Diesmal lernt man einiges über die diversen Heiligen und ihre Aufgaben, das war für mich echt interessant. Und für mich neue bayrische Begriffe kamen vor,  wie z. B. "Ramadama"

Ich habe die Ermittlungen in den beiden Fällen ganz gespannt verfolgt, hatte aber nicht wirklich einen Plan. Die Auflösung war zwar überraschend, aber trotzdem stimmig, am Ende gibt es einen super spannenden Showdown. Ich sag nur: Explosionsgefahr!

Fazit: Unterhaltsamer Regiokrimi mit viel Humor und Lokalkolorit. Wimmer und Anna sind das neue Dreamteam.