Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

** Das düstere Haus **

Broken House - Düstere Ahnung - Gillian Flynn

Broken House - Düstere Ahnung
von Gillian Flynn

Bewertet mit 3 Sternen

Zunächst sei gesagt, dass das Buch aus der Feder von Gillian Flynn stammt. Die Autorin, die mit dem Buch, sowie der entsprechenden Verfilmung von „Gone Girl“ Aufsehen erregte. Ich war sehr gespannt, wie mir „Broken House“ gefallen würde und machte mich ans Lesen. Nach kurzer Zeit musste ich schließlich jedoch feststellen, dass es sich bei diesem Buch um eine Kurzgeschichte handelt. Aufgefallen ist mir dies erst während des Lesens, da sich das Buch seit ein paar Monaten schon auf meinem Kindle befand. Nun gut – mit Kurzgeschichten hatte ich bis dato keine Erfahrungen, aber warum nicht, dachte ich mir…

 

Die Story beginnt sehr abstrus – Nerdy, eine junge Frau, berichtet völlig gelassen von ihrem verkorksten Leben. Sie hat bereits mehrere Jahre Erfahrung im Bereich der „Handjobs“, die sie – im Gegensatz zu den „Blowjobs“, mit denen viele ihrer Kolleginnen ihr Geld verdienen - als durchaus einfache Arbeit mit schnell verdienten Geld betitelt. Umso bedauerlicher findet Nerdy es, dass sie durch ihre mehrmals täglichen Einsätze mittlerweile Überlastungsschmerzen im Handgelenk hat. Zum Glück übt sie ihre Tätigkeit im Hinterzimmer einer Wahrsagerin wahr, die sie dazu überredet, ebenfalls zur Seherin „umzuschulen“. Und so wird Susan, eine ziemlich verzweifelte Frau, Nerdys Stammkundin. Diese befürchtet, dass sie in einem Haus lebt, welches „böse Dinge macht“, bzw. ihren Stiefsohn Miles dazu bringt, „böse Dinge zu machen“.

 

Nerdy ist glücklich, in Susan eine neue Stammkundin gefunden zu haben, denn die zahlreichen Termine, bringen ihr einen Haufen Geld ein. Kurzerhand lässt sich Nerdy dazu hinreißen, auch Außentermine wahrzunehmen und Susan zu versichern, dass Haus von dem Bösen reinigen zu können. Doch die Begegnungen mit Miles sind alles andere als harmonisch und so beschleicht Nerdy das Gefühl, dass mit dem Haus, bzw. mit den Bewohnern tatsächlich etwas nicht stimmen könnte. Ehe sie sich versieht, befindet sie sich in einer bedrohlichen Situation…

 

Festzustellen ist, dass es sich hier – anders als bei ihren vorherigen Büchern, die jedoch auch keine Kurzgeschichten waren – nicht um einen Thriller, sondern vielmehr um eine Horrorgeschichte handelt. Zunächst war ich sehr irritiert, mit welcher Selbstverständlichkeit der Hauptcharakter von seiner beruflichen Laufbahn berichtete, denn immerhin geht Nerdy ja keinem Bürojob nach. Etwa ab der Hälfte wurde die Kurzgeschichte weniger abstrus, sondern deutlich unheimlicher und spannender. Zum Ende hin nahm die Geschichte dann richtig an Fahrt auf und ich war fast vor den Kopf gestoßen, wie abrupt und „unaufgelöst“ dieses Buch endete.

 

Alles in allem bleibt festzuhalten, dass ich definitiv kein Fan von Kurzgeschichten werde. Auch in meiner Urteilsfindung über „Broken House“ hält sich meine Euphorie in Grenzen. Zwar war die Story, aufgrund der Entwicklung ab der Hälfte, recht spannend und fesselnd, allerdings war der Anfang befremdlich und das Ende zu offen gehalten.