Rezension

Das Ende hat mich ein wenig enttäuscht, insgesamt jedoch sehr lesenswert!

Smaragdgrün - Kerstin Gier

Smaragdgrün
von Kerstin Gier

=== Klappentext / Inhalt: ===

Was tut man, wenn einem das Herz gebrochen wurde? Richtig, man telefoniert mit der besten Freundin, isst Schokolade und suhlt sich wochenlang im Unglück. Dumm nur, dass Gwendolyn, Zeitreisende wider Willen, ihre Energie für ganz andere Dinge braucht: zum Überleben zum Beispiel. Denn die Fäden, die der zwielichtige Graf von Saint Germain in der Vergangenheit gesponnen hat, ziehen sich nun auch in der Gegenwart zu einem gefährlichen Netz zusammen. Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, müssen Gwendolyn und Gideon – Liebeskummer hin oder her- nicht nur auf einem rauschenden Ball im 17. Jahrhundert zusammen Menuett tanzen, sondern sich in jeder Zeit kopfüber ins Abenteuer stürzen… (Quelle: Arena / Buchrücken)

Ich finde es schwer, den Inhalt wieder zu geben, ohne zu viel zu verraten. Denn zu vieles wäre ein Spoiler für Band 1 und 2. Ich mag keine Rezensionen, die zu viel vom Inhalt verraten und möchte natürlich auch umgekehrt niemandem den Lesespaß nehmen, in dem ich zu viel verrate. Deswegen beschränke ich mich in Bezug auf den Inhalt lediglich auf den Klappentext. 

=== meine Meinung ===

Dass ich Band 1 und 2 gelesen habe, ist nun ja auch schon wieder ein Weilchen her, und somit war ich gespannt, wie ich denn dieses Mal ins Geschehen reinkomme. Besonders am Anfang sind immer wieder kleine Wiederholungen in den Text eingewebt, die der Erinnerung ein wenig auf die Sprünge helfen. Diese sind jedoch wirklich nur klein und waren mir persönlich auch etwas zu wenig. Das Buch schließt nahtlos an Band 2 an, deswegen sollte man vor dem Lesen auf jeden Fall Band 1 und 2 lesen. Insgesamt ist es mir aber schnell gelungen, in die Geschichte einzutauchen und habe mich Gedanklich schnell wieder in London bei Gwenny, Xemerius und den Anderen eingefunden. 
Die Charaktere der Hauptprotagonisten sind erneut sehr liebevoll dargestellt. Bereits in Band 1 haben sich die Wesenszüge der einzelnen Personen sehr klar hinauskristallisiert, so dass diese in Smaragdgrün nun sehr verfestigt sind. Man kennt die Personen inzwischen einfach und kann gut ein- bzw. abschätzen, wie sie ticken und wie sie reagieren. Einzig Gideon war für mich nur schwer einschätzbar. Die Rollenverteilung ist recht klassisch. Die Personen lassen sich einfach in gut und böse, sympathisch und unsympathisch unterteilen. Oftmals ist dies schon überzogen, aber es wird nie grenzwertig. Eigentlich mag ich so eine klassische Rollenverteilung nicht, weil sie zu wenig Platz für Veränderungen lässt, aber ich finde in Smaragdgrün ist sie Kerstin Gier wunderbar gelungen. 
Im Laufe der drei Bände sind mir die Protagonisten schon ein wenig ans Herz gewachsen. Besonders Xemerius hat es mir sehr angetan, ich fand den kleinen Kerl einfach nur herzallerliebst und seine Sprüche waren mir stets einen Lacher wert. Er mag es zwar ganz und gar nicht als Katze bezeichnet zu werden, aber ich könnte mir dennoch gut vorstellen, dass demnächst die ein oder andere Katze den Namen Xemerius trägt. Würden die Namen für meine künftigen Katzen nicht schon feststehen, käme ich ja auch ins überlegen… Was ich jedoch gar nicht nachvollziehen kann, ist Gwennys Liebe zu Gideon. Er sieht gut aus, kann fechten, Menuett tanzen und hat eine eigene Wohnung, aber was ist da noch? Ich fand den Kerl insgesamt zu unscheinbar und konnte wirklich nicht nachvollziehen, was sie an ihm findet.

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt locker und das Buch lässt sich somit sehr leicht und einfach lesen. Die Dialoge sind voller Wortwitz und haben meinen Sinn für Humor genau getroffen. Der einfache Schreibstil der Autorin verhilft auch dabei, schnell in die Geschichte einzutauchen und die Welt während der Lesezeit auszublenden. Ich hatte oftmals das Gefühl, gar nicht mehr aufhören zu können mit dem lesen und somit war das Buch auch viel zu schnell zu Ende.

Das Ende des Buches kam für mich viel zu schnell und viel zu abrupt. Auf einmal war das Buch zu Ende, obwohl noch so vieles offen war. So viele Fragen waren unbeantwortet und unerklärt. Um das alles logisch zu erklären, bräuchte es ja fast schon einen vierten Band… Mir hat das Ende nicht gefallen und ich bin schon etwas enttäuscht davon. Schon in Band 1 haben sich mir Fragen gestellt, von denen ich mir die Beantwortung in Band 2 oder 3 gewünscht hätte. Statt Antworten kamen jedoch nur noch neue Fragen hinzu. Durch diese Lücken sind einige Dinge für mich unlogisch, was mich zusätzlich etwas ärgert.

=== mein Fazit ===

Smaragdgrün ist eine gelungene Mischung aus Spannung, Liebe und Humor. Natürlich war mir klar, in welche Richtung das Ende geht, dennoch gab es einen gewissen Spannungsbogen. Der Schreibstil der Autorin, Kerstin Gier, ist sehr gut und auch die Protagonisten haben mir bis auf Gideon gut gefallen.

Das Ende, welches zu viele Fragen offen lässt, hat mich enttäuscht, denn da habe ich eindeutig mehr erwartet. Deswegen ziehe ich dafür auch ein Sternchen in der Bewertung ab. 

Insgesamt ist Smaragdgrün jedoch das sehr lesenswerte Ende einer lesenswerten Trilogie. 
Von mir gibt es also 4 von 5 Sternchen sowie eine Leseempfehlung.