Rezension

Das Ende ist einfach zu abgedreht

Mind Games - Teri Terry

Mind Games
von Teri Terry

Bewertet mit 3 Sternen

Die Welt, in der du lebst, existiert nur in deinem Kopf – doch was, wenn jemand mit deinen Gedanken spielt? In Lunas Leben ist jeder online: virtueller Unterricht, Dates und Sport als Avatar, sogar das Parlament tagt digital. Nur Luna bleibt offline. Sie ist eine Verweigerin, seit ihre Mutter vor Jahren in einem Online-Spiel starb. Umso überraschter ist Luna, als sie von der mächtigen Firma PareCo zu einem Einstufungstest eingeladen wird – und einen der begehrten Programmierer-Jobs erhält. Warum hat die Firma so ein großes Interesse an ihr? Als Luna den begabten Hacker Gecko kennenlernt, beginnt sie die von PareCo erschaffene Welt immer mehr zu hinterfragen. Doch dann ist Gecko auf einmal verschwunden, und Luna kann sich nicht mehr an ihn erinnern …

Meine Meinung: 
Ich bin ein totaler Fan der "Gelöscht" Reihe und würde immer wieder ein Buch von Teri Terry lesen, auch wenn dieses mich nicht ganz überzeugt hat. Die Autorin arbeitet immer wieder mit Science Fiction Elementen und nutzt dafür insbesondere Computertechniken und oftmals Augmented Reality Techniken. Das finde ich absolut gut, auch wenns inzwischen natürlich nichts Neues mehr ist. Dennoch kann man sich halt immer wieder neue Elemente einfallen lassen und eigentlich sind einem keine Grenzen gesetzt. 

In diesem Buch erleben wir daher Luna. Luna ist eine Verweigerin, das heißt sie möchte nicht an der Online-Welt teilnehmen und hat kein Implantat eingesetzt mit dem sie jederzeit Zugang zu virtuellen Informationen und anderen Welten hätte. Doch sie wird zum Einstufungstest eingeladen und begegnet da Gecko. Beide beginnen die Welt, in der sie Leben zu hinterfragen und da startet dann für beide ein rasantes Abenteuer. 

In der Inhaltsangabe wird schon erwähnt, dass Luna sich irgendwann "nicht mehr erinnern" kann, auch wenn das sehr vage ausgedrückt ist. Da will ich aber gar nicht unbedingt mehr zu verraten. Fakt ist aber, dass ab der Stelle die Geschichte meiner Meinung nach stark an Potential verliert. Luna, die auf mich vorher noch sehr clever und sympathisch wirkte, weil sie einfach nicht alles mit sich machen lassen hat und alles hinterfragt hat, wird plötzlich zum naiven Mäuschen, obwohl sich an ihrer Persönlichkeit absolut nichts geändert hat. Das war für mich total unverständlich und nicht nachvollziehbar. Ab dann war ich nicht mehr gut auf Luna zu sprechen und fand sie nur noch gutgläubig und dumm. 

Kleinere Logikfehler schlichen sich dann ein, was mich dann auch irgendwie immer mehr genervt hat. Das Ende ist dann leider viel zu überladen und für mich absolut abgedreht. Mir persönlich wird es hier einfach zu Science-Fiction-lastig und viele Sachen find ich einfach ZU irreal. Das Ende der Geschichte ist für mich dann irgendwie nicht befriedigend genug. Ich hätte gerne gewusst, welche Auswirkungen all die Ereignisse auf die Gesellschaft hatten und haben. Da wird man einfach irgendwie in der Luft hängen gelassen. Ich finds total schade. Die Rezi hört sich jetzt natürlich auch total negativ an, aber ich muss sagen, dass ich bis zur Hälfte ABSOLUT begeistert war und niemals damit gerechnet hätte, dass die Geschichte so absackt. 

Fazit: 
Bis zur Hälfte des Buches war ich absolut begeistert. Ich mag die Ideen von Teri Terry sehr gerne und finde es toll wie sie immer wieder Science Fiction und Dystopie miteinander vereint. Bis zur Hälfte des Buches war es für mich ein absolutes 5-Sterne-Buch. Leider ging die Geschichte dann stetig bergab. Luna wird von einer sehr cleveren und starken Persönlichkeit zu einem naiven, dummen Mäuschen und zwar innerhalb von wenigen Seiten. Das war für mich absolut unverständlich. Das Ende ist dann sehr abstrus und für mich einfach ZU abgedreht. Ich habe mich zu Beginn auf eine Science Fiction Geschichte eingestellt, aber das Ende war dann einfach zu überladen und auch unglaubwürdig - selbst für eine Science Fiction Welt. Ich bin vom Ende absolut nicht begeistert und kann daher nur 3 Sterne vergeben. Schade um das verschenkte Potential.