Rezension

Das Erbe des Mr. Peardew

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge - Ruth Hogan

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
von Ruth Hogan

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mr Peardew ist ein Sammler. Was andere verloren haben, sammelt er auf und kartographiert es. Warum er das macht, weiß er selbst nicht genau. Als er stirbt hinterlässt er Haus und verlorene Gegenstände seiner Haushälterin Laura. Die soll die Besitzer der verlorenen Dinge wieder finden und ihnen die Teile zurückgeben. Nur einen davon richtig glücklich machen. Doch Laura sieht sich unverhofft vor Probleme gestellt…

Ein zauberhaftes Buch! Schon den Anfang fand ich sehr kurios und zum Schmunzeln anregend:
„Charles Bramwell Brockley reiste allein und ohne Fahrkarte…. Die Keksdose in der er reiste…“ Herrlich! Hogan spielt mit den Wörtern und zieht damit den Leser in ihren Bann. Ihre Charaktere sind einfach zum Verlieben! Die einsame Laura, die nach dem Tod von Peardew sein schweres Erbe antritt, Freddy der Gärtner oder – besonders zu erwähnen – Sunshine. Das Mädchen mit „Daunendrom“ muss man einfach lieben.

Hogan webt ein Spinnennetz aus zwei Handlungen die wie Zahnräder ineinander greifen, sich zwischendurch wieder voneinander entfernen, nur um am Ende zu einem perfekten Abschluss zu finden.
Ganz wunderbar fand ich auch die kleinen, liebevoll eingestreuten Geschichten über die gefundenen Gegenstände. Besonders hämisch musste ich bei dem Puzzleteil grinsen und der Handschuh hat mich auch ein wenig traurig gemacht. So bedient Hogan beim Leser die gesamte Gefühlspalette und lässt ihn staunend durch die Seiten streifen.

Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat, war die etwas mystische Nebenhandlung, aber die konnte ich ganz gut verdrängen, weil mir der Rest des Buches so sehr gefallen hat.