Rezension

Das gerettete Kind - bewegend

Das gerettete Kind - Renate Ahrens

Das gerettete Kind
von Renate Ahrens

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem ich von Renate Ahrens die Bücher Fremde Schwestern und Ferne Töchter mit großer Begeiserung gelesen habe, war ich sehr gespannt auf ihren neuen Roman Das gerettete Kind.

Es ist die Geschichte der 86jährigen Irma, die mit einem Kindertransport aus dem Deutschland der Nazis über England nach Irland kam, als einzige Überlebende ihrer Familie. Fortan hat sie alles Deutsche aus ihrem weiteren Leben mit ihrer irischen Familie verbannt.

Auch ihre Tochter Leah und ihre Enkelin Rebecca erfuhren von ihr nie etwas über die Grausamkeiten der Vergangenheit, die Irma widerfahren sind.

Erst als sich die Enkelin Rebecca in den deutschen Studenten Jonas, der für ein Jahr in Irland weilte, verliebt, brechen die Mauern des Schweigens der Vergangenheit für die drei Frauen. Und auf einmal hat Irma das tiefe Bedürfnis, ihrer Enkelin von ihrer Kindheit in Deutschland zu erzählen, von einer Freundin, die sie nie vergessen konnte.

Renate Ahrens hat es wieder einmal erreicht, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Das Leben der drei Frauen erzählt sie in abwechsenden Kapiteln so spannend, berührend, dass ich immer weiter wissen wollte, was mit Irma damals geschah, warum sie bis dahin nicht über das Vergangene sprechen konnte, warum die Spannungen zwischen ihr und ihrer Tochter Leah so groß waren.

Es ist nicht immer leicht zu lesen, nicht von der Sprache, sondern von dem, was mir über die Grausamkeiten im Umgang mit Juden im damaligen Deutschland aus den Seiten entgegenspringt. Aufwühlend und eindringlich schreibt Renate Ahrens.

Herzlichen Dank an die Autorin für bewegende Lesestunden.

Ach ja, mein Fazit: Unbedingt lesenswert!!!