Rezension

Das Glück ist wie eine Schachtel Pralinen...

Die Sache mit dem Glück
von Matthew Quick

Bewertet mit 4 Sternen

Briefe an Richard Gere

Cover: Ich mag zwar pink als Farbe, aber da ich mehr so der dunkle Thriller-Leser bin, wäre ich an diesem Cover wohl eher vorbei gelaufen, weil es mich nicht fesseln kann. Das bunte Konfetti finde ich noch am besten und die unruhige Schrift und allgemein die Schriftart erinnert an die erfolgreichen Romane, wie etwa "Das Schicksal ist ein mieser Verräter". Ingsesamt finde ich das Cover nicht besonders, auch wenn eine angenehme Ruhe von ihm ausgeht. Es wirkt wie ein reines Frauenbuch, was schade ist, da es doch mehr nach einem "Feel-Good"-Buch für alle klingt... Die lila Farbe von dem Einband finde ich übrigens die besser Farbe! Aber ich persönlich liebe auch lila...

Inhalt: Bartholomew ist 39 und lebt bei seiner Mutter. Als diese stirbt, muss der leicht Zurückgebliebene alleine zurecht kommen und als er beim Aufräumen einen Brief von Richard Gere findet, beschließt er, dem Lieblingsschauspieler seiner Mutter zu schreiben.

 

Eigene Meinung: Erstmal war ich überrascht, dass es komplett in Briefform ist. Ich hatte eher erwartet, dass die Briefe eingeschoben werden und der Rest „richtig“ erzählt wird. So finde ich es aber trotzdem vollkommen in Ordnung, weil Bartholomew sehr lebendig erzählt. Die Wort- und Satzwahl ist einfach und naiv, aber lebendig. Er ist Außenseiter und nach dem Tod seiner Mutter auch alleine – aber sind wir das nicht alle irgendwie? Seine Gedanken sind so einfach und manchmal vielleicht auch etwas dumm, aber es sind auch Fragen, die man sich ebenfalls manchmal stellt, aber uns aus Angst dumm dazustehen nicht zu fragen traut. In seiner Naivität soll man zwar seine Zurückgebliebenheit erkennen, jedoch finde ich seine Gedanken klar. Er wird als Schwachkopf beschimpft, aber seine Ideen und Kreativiät machen ihn reich. Möchte nicht jeder eigentlich ein Notizbuch dabei haben, um alles aufzuschreiben, was man Lustiges und Interessantes erlebt? Bartholomew findet seine Lage auch nicht unbefriedigend und ist in seinem Rahmen glücklich. Aber es ist schon lustig, was er alles einem Fremden erzählt und dass er denkt, dies könnte ein ernstgemeinter Brief werden. Er kann ein Thema elend lang ziehen, lässt sich wie ein Kind gerne und viel ablenken und weicht auch ständig ab. Kein Wunder also, dass die Briefe an Richard Gere ein ganzes Buch füllen.^^ Zudem bin ich über seine Bildhaftigkeit und Symbolträchtigkeit manchmal doch sehr überrascht. Lustig ist das Buch auf jeden Fall. Das ein oder andere mal musst ich wirklich laut auflachen, z.B. bei „Masturbieren Sie gelegentlich, Richard Gere?“ (S. 29)

Bartholomew ist in seiner verschrobenen Art sehr lieb und sympathisch. Bartholomews ständige Erwähnung der Mutter à la „Mom hat gesagt“, Mom dies, Mom das erinnert auf jeden Fall stark an Forrest Gump und ich warte jeden Moment auf die Schachtel Pralinen. Wobei vielleicht das Glück diese repräsentieren, da man da ja auch nie weiß, was man bekommt. Das Glück ist wie eine Schachtel Pralinen... Am Ende gab es aber doch ein paar Sachen, die mir an der Geschichte nicht gefallen haben, aber das ist sicherlich Geschmackssachen.

Insgesamt ist es sehr einfach und schnell zu lesen. Die Naivität des Hauptcharakters hat mich nicht gestört und Bartholomew kommt sehr sympathisch rüber, wie eigentlich alle Charaktere.

 

Fazit: Es ist kein spannendes Buch, kein Pageturner. Aber ich bin immer wieder gerne zu der Geschichte und seinen Charakteren zurückgekehrt. Ich vergebe sehr gute 4 Sterne und ziehe nur etwas ab wegen der Vorhersehbarkeit und ein paar kleinen Dingen, die ich an der Story nicht mochte. Alles in allem mochte ich die Charaktere aber sehr und kann das Buch auf jeden Fall empfehlen. Dadurch, dass es sehr schnell und einfach zu lesen ist, ist es auch gut für Zwischendurch.