Rezension

Das goldene Garn

Reckless 03 - Das goldene Garn - Cornelia Funke

Reckless 03 - Das goldene Garn
von Cornelia Funke

Bewertet mit 3 Sternen

Jacob Reckless – Schatzsucher und Weltenwanderer.

 

Nachdem Jacob dem Tod von der Schippe gesprungen ist und den Klauen der Fee entkommen ist, flieht er mit Fuchs in seine Welt. Doch recht schnell wird klar, dass Fuchs sich in dieser Welt, beherrscht von Metall und Glas, nicht wohl fühlt. Als sie bei Will und Clara angekommen sind kehrt Fuchs recht schnell in ihre Welt zurück. Dort wartet sie auf Jacob, der noch eine Waffe in seiner Welt verstecken muss, in der Hoffnung, dass sie nicht wieder jemandem das Leben kosten wird. Aber auch noch Tagen ist er noch nicht zu ihr zurückgekehrt und sie beschließt in seine Welt zu schlüpfen, um ihn zu suchen.

 

Währenddessen fällt Clara in ein tiefes Koma und nichts und niemand scheint sie wecken zu können. Will ist verzweifelt und versucht seinen Bruder zu finden, doch dieser scheint vom Erdboden verschwunden zu sein. Als ein Fremder Will seine Hilfe anbietet, bleibt ihm nichts anderes übrig, als den Preis für die Hilfe zu bezahlen. Also macht er sich auf den Weg in die Welt auf der anderen Seite des Spiegels.

 

Die dunkle Fee verlässt mit einem gebrochenen Herzen das Schloss und reist mit ihrer Kutsche und einem Soldaten durch das Land. Sie scheint kein genaues Ziel zu haben, doch die Angriffe auf sie nehmen überhand.

 

Wie ist das Schicksal der Drei miteinander verwoben?

 

Ich bin ein großer Märchen-Fan, daher haben mir die Vorgänger schon sehr gefallen, auch wenn ich mich bisher noch nicht wirklich mit Jacob anfreunden konnte. Wenn Fuchs ihn liebt, dann muss er ja etwas an sich haben. Also dachte ich mir: „Vielleicht erfahre ich das ja in diesem Buch.“

 

Auch hier wird deutlich, dass Jacob sich nur geringfügig geändert hat. Zwar steht er inzwischen so halb zu seinen Gefühlen für Fuchs, aber er versucht immer noch die Menschen die er liebt durch Unwissenheit zu schützen. Wie zu erwarten, ist das nur geringfügig von Erfolg gekrönt. Aber man muss ihm zugutehalten, dass er immer noch sehr aufopferungsbereit ist. Er würde alles für die Menschen tun die er liebt, auch wenn ihn das um sein eigenes Glück oder gar sein Leben bringt. Das macht ihn natürlich irgendwie sympathisch, aber er ist für mich immer noch recht flach.

 

In den ersten beiden Teilen der Reihe merkt man schon eine gewisse Ähnlichkeit zu der realen Welt, aber hier wird auch eine geographische Ähnlichkeit sichtbar. Ich fand die Vorstellung von Russland in der Welt hinter den Spiegeln sehr schön. Alles wirkt so bunt, obwohl es auch dort bitterkalt ist. In diesem Teil wurde für mich deutlich, wie viel Aufwand Cornelia Funke in die Recherche zu diesem Buch gesteckt haben muss. Aber trotz aller Detailliebe hatte ich zu Beginn meine Probleme mit diesem Buch. Erst ab der Hälfte wurde es für mich wirklich interessant, da am Anfang viele Fronten geklärt werden und die Weichen für die eigentliche Geschichte gelegt werden mussten.  Ich musste mich teilweise sogar dazu zwingen das Buch zu lesen. Die ersten Seiten haben sich bei mir über Wochen gezogen, da es einfach nicht spannend wurde. Die Vorgänger sind eindeutig früher zur Sache gegangen. Ich war wirklich sehr enttäuscht, aber nach und nach kam die Geschichte in Schwung und die Handlungsstränge haben zusammengefunden. Das Ende hat das ganze etwas rausgerissen, obwohl Jacob für mich plötzlich etwas untypisch reagiert hat.

 

Ich kann nicht behaupten, dass das Buch schlecht ist, aber die Spannung hat für mich einfach zu sehr auf sich warten lassen. Jacob ging mir etwas auf die Nerven, aber plötzlich, als es nicht mehr drauf ankommt, ändert er plötzlich seine Meinung. Sehr untypisch für ihn. Pluspunkte gibt es noch, für die Recherchearbeit der Autorin und die schöne Darstellung Russlands und seiner Legenden. Aber trotzdem hat es leider nur für 3 Sterne gereicht. Schade.