Rezension

Das Labyrinth erwacht

Das Labyrinth erwacht - Rainer Wekwerth

Das Labyrinth erwacht
von Rainer Wekwerth

Bewertet mit 4 Sternen

Als Jeb aufwacht, findet er sich in einer fremden Umgebung wieder. Als er sich auf die Suche macht, trifft er auf Jenna, Mischa, Mary, Tian, Kathy und Leon. Alle können sich an nichts erinnern, wissen nur von einem Zettel, dass sie sich auf die Suche nach Portalen machen müssen. Dort gelangen sie in die nächste Welt. Allerdings gibt es nur sechs Portale. Doch sie sind zu siebt. Einer wird also definitiv zurückbleiben müssen. Auf dem Weg zu den Portalen merken die Sieben, dass sie nicht allein sind. Unheimliche Geräusche begleiten sie.
Aber nicht nur die Einflüsse von außen machen der Gruppe sorgen. Auch innerhalb kommt es zu Reibereien. Bei einer Frage sind sich jedoch alle einig: Warum sind sie hier?
Der spannende Klappentext und die vielen positiven Meinungen zu dem Buch haben mich neugierig auf den ersten Teil gemacht. Und so freute ich mich regelrecht auf das Lesen.
Doch leider wurde meine Freude beim Lesen etwas getrübt, da es sich, wie der Titel des Buches irrtümlich suggeriert, nicht um ein Labyrinth handelt, sondern um Szenerien, die durchquert werden müssen, um zu einem Portal zu kommen. Ich hatte mir etwas ganz anderes vorgestellt. Zwar wurde immer wieder in Rezensionen oder Meinungen klar gestellt, dass die Reihe nicht mit "Maze Runner" von James Dashner verglichen werden soll, doch dachte ich, dass wenigstens ein Labyrinth vorkommt, wie der Titel es ja schon sagt.
Nach der anfänglichen Verblüffung allerdings hatte ich mich dann auf das Szenario eingelassen und mich einfach der Geschichte widmen können, bei der ich aber sehr oft im Dunkeln gelassen wurde. Der Autor hat mit geschickten Wendungen und verschleierten Argumenten ein Rätsel geschaffen, dass nur schwer lösbar ist.
Warum sind diese Jugendlichen in dem "Labyrinth"? Warum können sie sich an nichts erinnern? Warum muss immer einer zurückbleiben und alleine um sein Leben kämpfen?
Viele Fragen kommen einem in den Sinn und doch werden keine beantwortet. Im Gegenteil, die Spannung auf die Antworten wird geschürt und so muss man am Ende des ersten Bandes sofort zum zweiten Teil greifen. 
Der Schreibstil des Autors ist fließend, man hat keine Probleme, in die Geschichte einzutauchen. Aus Sicht der verschiedenen Jugendlichen wird die Geschichte erzählt, wobei immer wieder kleine Bruchstücke aus deren Vergangenheit ans Tageslicht kommen. Dabei ist es jedoch so, dass die Protagonisten sich eigentlich an nichts erinnern und nur sporadisch Dinge aus ihrem Leben herausfinden. 
Ein bisschen "komisch" fand ich es, dass sehr viel Wert auf das Gefühlsleben der Jugendlichen gelegt wurde. Jeb und Jenna scheinen sich von früher zu kennen und auch zu lieben. Sie fühlen sich sehr zueinander hingezogen und dies scheint ihre Gedanken fast vollständig auszufüllen, mehr noch, als die Frage, warum sie in diese Situation geraten sind.
Doch nicht nur Jeb und Jenna, auch die anderen machen sich mehr Gedanken darum, was der andere von ihnen denkt. Mit Ausnahme von Kathy, die sich um ganz andere Dinge Sorgen macht.
Die Geschichte ist deshalb so ganz anders als erwartet und so hatte ich am Anfang ein paar Probleme, mich damit anzufreunden. Doch je mehr ich las und je mehr ich die "Liebesdinge" außer Acht ließ, umso mehr gefiel mir, was ich da las.
Fazit:
Anders als gedacht, besser als erwartet.