Rezension

Das Lavendelzimmer

Das Lavendelzimmer - Nina George

Das Lavendelzimmer
von Nina George

Bewertet mit 4 Sternen

Der Pariser Buchhändler Jean Perdu verkauft bestimmte Bücher nur an bestimmte Menschen. Er allein entscheidet, welches Buch zu seinem Kunden passt. Nur für sein eigenes Leben scheint es keine geeignete Lektüre zu geben. Seit jener unglücklichen Liebe vor 21 Jahren verläuft sein Leben gleichförmig, von einer tiefen Enttäuschung durchzogen. Den Brief, den sie ihm hinterließ, hat er nie gelesen. Bis jetzt, als eine neue Nachbarin die Wohnung bezieht. Und was in diesem Brief steht, verändert ihn und das Leben vieler weiterer Menschen. Jean Perdu bricht auf und findet lange nicht an sein Ziel. Bis es schließlich zu ihm kommt.

Der Anfang des Buches ist sehr gelungen. Nach nur wenigen Seiten, möchte man wissen, wie es mit Jean Perdu weitergehen wird. Ob er jemals an seiner Großen Enzyklopädie der Kleinen Gefühle weiterarbeiten und jemals ein Buch für seine eigene Seele finden wird. Jean Perdu trägt schwer an einer vergangenen Liebe von vor über 20 Jahren. Sein Leben scheint seitdem still zu stehen.

Es ist ein Buch voller anregender Gedanken, ein Roadmovie (ob zu Schiff, per Auto oder zu Fuß) und ganz nebenbei ein kleiner Reiseführer durch Frankreich. Es spendet Trost und zeigt einem, dass man in dunklen Stunden nicht allein auf der Welt ist. Es ist ein Buch über Bücher, über Musik und Tango, über Gefühle, das Leben selbst, die Liebe, über Sprache, Trauer und über die Menschen ganz allgemein. Eine schöne Geschichte voll Poesie zum Lauschen an so manch schönen Sommerabenden, vielleicht so gar in einem Lavendel-Garten. Bestimmt ewas für immer noch Verliebte, Traurige, weil verlassen oder einfach nur träumende Zuhörer.