Rezension

Das Leben geht weiter...

Viel näher als zu nah - Angela Kirchner

Viel näher als zu nah
von Angela Kirchner

Bewertet mit 5 Sternen

Kurz zum Inhalt:
....auf einer Party lernen  sich Lucas, seines Zeichen ein Aufreißertyp und Mädchenschwarm, und Fey kennen bzw. stolpert Lucas und fällt ihr im Garten zu Füßen. Dieses Kennenlernen ist kurz, denn noch bevor Lucas den Namen des Mädchens mit den farbigen Haaren erfährt, trennen sie sich schon wieder. ..... Minuten später kommt es aufgrund einens Motorradrennens zwischen Lucas und seinem Freund zu einem Unfall.... Opfer u.a. das Mädchen von der Party... Wochen später, mit körperlichen und seelischen Folgen des Unfall kämpfend, will sich Lucas bim Opfer des Unfalls entschuldigen und steht vor dem Mädchen der Party, was ihn fasziniert hat.
Cover:
 Das Buch hat einen dicken Pappeinband mit besonderer Haptik und Optik... die pinken Buchstaben und Blumen sind nämlich auch zu fühlen....  Richtig klasse!  Einziges Manko, damit werden in der Regel sich nur weibliche Leser angesprochen fühlen und dabei ist dieses Buch, was vermehrt Lucas'  Sicht der Dinge beschreibt, mindestens genauso für Jungen zu empfehlen. Also, liebe männlichen Leser, ignoriert den Einband und lest...!

Aufgrund des Covers erwartet man einen klassischen Liebesroman, was dieses Buch aber nicht ist (s. Inhaltsangabe).
Die Geschichte dieses Buches zeigt viele Facetten anhand von Lucas und Fey. Es verdeutlicht einerseits die Folgen eines Motorradrennens, andererseits schafft es die Autorin dies zu beschreiben ohne mit erhobenen Zeigefinger da zu stehen. Die Perspektive des Erzählers wechselt zwischen Lucas und Fey, wobei Lucas' Perspektive einen weit größeren Raum einnimmt, was aber auch sehr gut der Geschichte passt. 
Ich erlebe einen sehr selbstsicheren Lucas, zunächst mal nicht besonders sympathisch, der durch seinen Unfall seine "Schale" verliert und eine Wandlung erlebt bzw. seine guten Seiten werden sichtbar. Aus seiner Sicht erfahre ich, wie er sich fühlt, was er denkt und erlebt. Verwoben wird dies mit Feys Sichtweise, da die beiden nach dem Unfall häufig aufeinandertreffen. Hiervon erzählt die Autorin auf entzückende, berührende, teilweise zynische und ironische Art.... Ihr Sprachstil und ihre Wortspielereien sind ein Genuss .....Einmal in die Hand genommen, konnte ich das Buch kaum zu Seite legen .....
Es ist eine  vielschichtige, tiefgründige Geschichte über Freundschaften ( Fey und Ihre Freundin, Lucas und sein Freund Ben), über Familien, über Schuldgefühle, Ängste und Liebe..... trotz schwerer Themen, die behandelt werden, immer mit einer gewissen Leichtigkeit, so dass ich als Leser hoffnungsvoll das Buch aus der Hand legen kann.

Ich würde für dieses Buch mehr als 5 Sterne vergeben, wenn ich könnte.