Rezension

Das Leben in einer Kleinstadt

Die Rückkehr der Wale - Isabel Morland

Die Rückkehr der Wale
von Isabel Morland

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Geschichte über eine magische Verbundenheit. Über tiefe Liebe.

Inhalt

Magisches Licht, die unendliche Weite des Meeres und schroffe Küsten – hier auf der kleinen, abgeschiedenen Hebriden-Insel wollte Kayla einst an der Seite ihres Mannes Dalziel ihr Glück finden. Doch immer öfter geraten die beiden in Streit, und Dalziel wird so wütend, dass sie Angst vor ihm bekommt.

Da taucht eines Tages ein Fremder auf, über den bald einiges geredet wird, was Kayla bei ihrer ersten Begegnung mit ihm bestätigt findet: Er ist nicht nur sehr attraktiv und teilt mit ihr die Liebe zur Musik, er scheint auch eine besondere Gabe für alles zu haben, was mit dem Meer zu tun hat. Ihre eigenen, immer stärker werdenden Gefühle für ihn, aber auch das Gerede der Inselbewohner treiben Kayla mehr und mehr in einen inneren Zwiespalt, aus dem es kaum einen Ausweg zu geben scheint.

Meine Meinung                        

„Sie dir die Wellen an. Sie existieren nur für diesen einen, großartigen Moment. Dann zerschellen sie, wandeln sich, kehren in andere Form wieder und vergehen, immer und immer wieder, bis ans Ende der Zeit.“

Ich hatte das Glück dieses Buch auf vorablesen zu gewinnen. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen und ich war schon sehr gespannt auf die Geschichte. Vor allem auf Kayla und den Fremden und wie das ganze ausgehen würde.

Das Cover gefällt mir farblich total gut und der Titel passt einfach perfekt zum Buch. Auch das Meer und der Leuchtturm auf dem Cover, haben eine wichtige Bedeutung in dem Buch, daher finde ich das Cover sehr passend.

Das Buch hat mich von Anfang an mitgerissen, ich fand es total spannend, wie unterschiedlich eigentlich die Menschen wirklich sind und wie sie einen verändern können. Diese Geschichte hatte so viele Hochs und Tiefs, ohne jetzt zu viel von der Geschichte zu verraten, aber ich habe einfach total mit den Protagonisten mitgefiebert. Ich habe gehofft, das Kayla für sich die richtige Entscheidung trifft. Nicht die, die Gott vorgesehen hat, sondern die Entscheidung die sie glücklich macht.

Vor allem Brannan, hat mich wirklich fasziniert. Ich habe mich bis zum Ende gefragt ob die Behauptung der Bewohner wirklich gestimmt hat. Seine Fähigkeit, seine innige Verbindung zum Meer, irgendwie Magie.

Die Geschichte zwischen Kayla, Brannan und Dalziel. Kayla steht irgendwie zwischen „zwei Stühlen.“ Auf der einen Seite ihr Ehemann, dem sie vor Gott die Treue geschworen hat und früher immer für einander da waren. Auf der anderen Seite Brannan, der sie als etwas ganz besonderes sieht, sich für sie interessiert. Bei Brannan spürt Kayla nach all der Zeit, wie es ist wirklich geliebt zu werden.

Aber die Frage ist, reicht es aus wenn man sich von Herzen liebt, so starke Gefühle für einander zu haben oder zerstören sie einen am Ende.

„Was immer geschieht und wohin ich auch gehe, nichts und niemand wird mich daran hidern, dich auf ewig in meinem Herzen zu tragen.“

Kayla war am Anfang der Geschichte wirklich unsicher und auch irgendwie schwach. Sie konnte sich nicht vor anderen behaupten, weder vor ihrem Mann Dalziel, noch vor Freunden, sie wollte es allen recht machen. Mit der Zeit wächst sie aber über sich hinaus und merkt was gut für sie ist. Teilweise liegt es wohl auch an Brannan, der sie unterstützt und für sie da ist.

Brannan, kommt als Fremder in die Kleinstadt, klar dass er Thema Nummer eins ist und viel über ihn geredet und spekuliert wird. Schnell findet er Anschluss, denn alle mögen ihn, fast alle. Brannan war mir von Anfang an wirklich symphatisch aber auch irgendwie sehr geheimnisvoll, was seine Vergangenheit und seine Fähigkeit angeht.

Dalziel war mir wirklich unsympathisch, es gab kein Moment, wo ich ihn mochte oder sein Handeln verstehen konnte. Er war immer genervt und irgendwie schien es so, als könnte im Kayla nichts recht machen. Klar verstehe ich, dass man nach so einem Schicksalsschlag, nicht mehr der gleiche ist, aber mit der Zeit heilen doch „die Wunden.“ In dem Punkt hat mir Kayla einfach nur leidgetan, für mich keine richtige Ehe.

„Letzlich war dauerhaftes Glück nichts als eine romantische Illusion. Eine wunderschöne, idealisierte Vorstellung von Liebe, die keine Chance hatte, auf Dauer zu bestehen.“

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die detaillierte Beschreibung der Landschaft, des Meeres, der gesamten Kulisse, es war als wäre man wirklich in Schottland. Durch den Schreibstil, fiel einem das Lesen sehr leicht und man wollte unbedingt wissen wie es weiter geht. Auch die Gefühle und Handlungen der Protagonisten waren sehr gut beschrieben, sodass man sich mit den Protagonisten verbunden fühlte.

Das Ende hat mir leider nicht so gut gefallen. Ich bin ein Mensch der Happy Ends liebt. Für mich war das irgendwie kein richtiges Ende, eher offen, das fand ich etwas schade und hat das Buch auch ein Stück seiner Magie genommen. Zum Ende hin wusste ich einfach nicht mehr, was ich jetzt von der Geschichte halten sollte, irgendwie war sie traurig. Ich weiß nicht ob das gewollt war, das man sich dann seine eigenen Gedanken machen sollte. Aber einige Fragen blieben dann schon noch offen.

Trotz allem kann ich das Buch empfehlen. Ich fand es total spannend, wie man so eine starke Verbindung zu dem Meer haben kann. So eine starke Verbundenheit zweier Menschen. Eine wirklich schöne, emotionale und gefühlvolle Geschichte.

„Manchmal ist es besser, eine Mauer zwischen sich und der Vergangenheit zu ziehen und nicht mehr hinter sich zu schauen. Was vorbei ist, ist vorbei. Wenn du zu oft zurückblickst, hältst du nur den Schmerz am Leben.“

Bewertung 4/5 Sternen