Rezension

Das Mädchen im Strom

Das Mädchen im Strom - Sabine Bode

Das Mädchen im Strom
von Sabine Bode

Rezension zu Das Mädchen im Strom von Sabine Bode

 

Titel: Das Mädchen im Strom

Autor: Sabine Bode

Verlag: Klett-Cotta

Seiten: 350

Genre: Gegenwartsliteratur

Preis: Hardcover 20,00 € / 15,99 € ebook

Erscheinungsdatum: 11.03.2017

Isbn: 978-3608962000

 

Vielen Dank an Netgalley und Klett-Cotta für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

 

Klappentext:

 

Sie ist das hübscheste, frechste und mutigste Mädchen an den Stränden des Rheins – und sie ist Jüdin. Die Geschichte der Gudrun Samuel ist die Geschichte einer ganzen Generation junger Frauen, die die Naziherrschaft und der Krieg zur Flucht gezwungen haben. Als Mädchen ist sie im Rhein hinter den Kohleschleppern hergeschwommen. Sie hatte den jungen Männern in Mainz die Köpfe verdreht. Doch als die Nazis an die Macht kommen und die junge Jüdin Gudrun Samuel sich entscheidet, mit gefälschten Papieren Deutschland zu verlassen, wird sie gefasst und kommt in Gestapo-Haft. Ihr gelingt die Flucht, aber sie ist nun nicht mehr das Mainzer Mädchen Gudrun, sondern die Flüchtende Judy: in der transsibirischen Eisenbahn und im Judenghetto von Shanghai. Sie überlebt den Krieg, doch die Odyssee geht weiter.

 

Meinung:

 

Wenn ich das Buch mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es ‚unzugänglich‘. Dieser Umstand ist wirklich sehr schade, da ich schon seit Erscheinen mit dem Roman geliebäugelt hatte. Die Funken, die der Klappentext versprüht, konnten leider nicht auf den Inhalt überspringen.

 

Von der ersten bis zur letzten Seite begleiteten mich verkrampfte Dialoge und ein insgesamt trockener Schreibstil, mit dem die Geschichte lustlos herunter erzählt wurde. Durch diese Lieblosigkeit habe ich auch viel länger für das Beenden des Romans gebraucht, als es ursprünglich eingeplant gewesen ist. Es fehlte an Gefühl und Spannung, trotz der ganzen Dramatik, die der Roman aufgrund seiner Thematik mit sich bringt. Unterhaltungen finden teilweise nicht direkt statt, sondern werden nacherzählt. Ein weiterer Punkt, der eine unpersönliche Note mit einbringt. Ich hatte eher das Gefühl, dem Bericht eines Dritten und Unbeteiligtem, denn Gudrun auf ihrer Reise durch ihre Kindheit, Jugend und letztendlich nach Shanghai zu folgen. Hinzu kommt, dass in meinen Augen wichtige Aspekte kaum behandelt, dafür Unwichtiges aufgebauscht und in die Länge gezogen wurden. 

 

Weder zu Gudrun, noch den ihr nahestehenden Personen konnte ich eine Beziehung aufbauen. Das mag sicher der Schreibweise geschuldet sein. So sehr ich auch versucht habe, an ihren Gefühlen teil zu haben, so wenig konnte ich mit ihr sympathisieren. 

 

Fazit:

 

Leider war „Das Mädchen im Strom“ für mich ein eher frustrierendes Leseunterfangen. Es werden Elemente (wie nacherzählte Unterhaltungen) verwendet, die nicht meinem Geschmack entsprechen. Zu den Charakteren konnte ich keinen Zugang finden und ein Mitgefühlt mit diesen stellte sich aus diesem Grunde ebenfalls nicht ein.  Leider konnten mich andere Bücher zu der Thematik mehr überzeugen.