Rezension

Das Mädchen mit dem Haifischherz (Gut)

Das Mädchen mit dem Haifischherz - Jenni Fagan

Das Mädchen mit dem Haifischherz
von Jenni Fagan

Bewertet mit 4 Sternen

Jenni Fagan
Das Mädchen mit dem Haifischherz
Kunstmann

Autor: Jenni Fagan wurde in Livingston, Schottland, geboren und studierte Creative Writing an der Greenwich University. Sie veröffentlichte bisher Gedichte und Kurzgeschichten, für die sie zahlreiche Preise und Stipendien bekam. "Das Mädchen mit dem Haifischherz" ist ihr erster Roman, der für verschiedene Preise, darunter den renommierten James Tait Black Memorial Prize, nominiert wurde und ihr einen Platz auf der legendären Granta Liste »20 under 40«, der zwanzig besten englischsprachigen Schriftsteller unter 40, einbrachte.
Seit Herbst 2013 ist Jenni Fagan Writer in Residence an der Edinburgh University (Quelle: Kunstmann)

Anais sitzt blut beschmiert in einem Polizeiauto, welches sie zum Panoptikum fährt. Eine Polizistin liegt gleichzeitig im Koma und Anais hat keinerlei Erinnerung an das, was geschehen ist. Sie wird direkt zur Leitung des Panoptikums gebracht, wo sie Ihre neuen Betreuer (Pfleger) kennenlernt. Außerdem muss sie sich entkleiden, denn die Polizei benötigt Anais Kleidung zur Untersuchung der Vorfälle.

Hier beginnt das Buch auch schon sein ganzes Potenzial zu entfalten und das ist nicht gerade wenig. Wir bekommen Einblick in einen Menschen, der in seinem Leben viel durchmachen musste und voller Sehnsüchten steckt. Ein Junges Mädchen, das voller Trauer aufwächst und mit dem ständigen Wunsch nach Liebe und Anerkennung. Auch wenn es sich hierbei um eine erfundene Story handelt, schafft es die Autorin, dass die Story sofort unter die Haut geht.
Auch der Detailgrad und die benutzten Wörter der Autorin (Heuchlerarsch, Arschfresse, Bullenschwein,...) tragen dazu bei, sich sofort in die Protagonistin hineinzuversetzen. Die Story baut sich dabei sehr langsam auf und man kommt oft an den Punkt am dem man der Story nicht ganz folgen kann aber dies trägt zur Stimmung bei, schließlich weiß Anais selber nicht immer alles ganz genau und vieles ist völlig wirr in ihrem Leben. Oft habe ich mich mit einem offenen Mund erwischt und hier und da musste ich das Buch kurzzeitig zur Seite legen. Das Buch verfehlt seine Wirkung also nicht. Erschreckend, Traurig, unglaublich, ich glaube das sind die Worte, die dieses Buch gut beschreiben.

Cover: Das Cover wirkt auf den ersten Blick etwas verstörend und wirr (das sicherlich an den ganzen unterschiedlichen Dingen auf dem Cover liegt, die scheinbar wahrlos ausgewählt wurden). Hier greift das Cover den Titel des Buches auch schon auf, wir sehen nämlich ein, mit Blut verschmiertes Mädchen in einem Haifischmaul. Umrandet ist das alles mit jeglichen Dingen, die das Leben des Mädchen prägten. Außerdem sehen wir am Titel des Buches ein Herz, welches zerbrochen ist. Schaut man unter den Schutzumschlag, so sehen wir “nur” ein schwarzes Cover.

Fazit: Ich konnte dieses Buch nur schwer aus der Hand legen, weshalb für mich nur eine eindeutige Kaufempfehlung nicht schwerfällt. Wer ein Buch sucht, welches unter die Haut geht, ist mit “Das Mädchen mit dem Haifischherz” gut bedient. Für Leute die dazu neigen sich hinunterziehen zu lassen sei gesagt, dass sie bei diesem Buch etwas aufpassen sollten, denn das Geschieht bei diesem Werk sehr leicht.

Titel: Das Mädchen mit dem Haifischherz
Autor: Jenni Fagan
Seiten: 332
Verlag: Kunstmann
Preis: 24,95
ISBN: 978-3-88897-925-5

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