Rezension

„Das Mädchen mit dem Haifischherz“ hat mich gleichermaßen fasziniert wie auch abgeschreckt

Das Mädchen mit dem Haifischherz - Jenni Fagan

Das Mädchen mit dem Haifischherz
von Jenni Fagan

Bewertet mit 4 Sternen

Dieser Roman lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Einiges finde ich wirklich großartig, anderes konnte mich irgendwie so rein gar nicht begeistern.

Dem entsprechend schwer fällt mir die Bewertung dieses Buches.

Am besten in fange mit den, für mich, positiven Seiten dieses Buches an. Da ist zum einen natürlich das unglaubliche Cover, das sich doch sehr deutlich von anderen Covern dieses Genres abhebt. Mir hat es schon auf den ersten Blick richtig gut gefallen. Natürlich bewerte ich aber ein Buch nicht nach seinem Cover, hier war es mir aber zumindest eine Erwähnung wert.

Noch besser als das Cover gefiel mir die Protagonistin Anais. Jenni Fagan hat hier wirklich eine sehr ausdrucksstarke Figur erschaffen, die als Protagonistin noch nachhaltig in meinem Kopf bleiben wird. Auch die Nebenfiguren dieses Romans sind sehr schön und detailliert dargestellt.

Der Schreibstil ist mehr als deutlich und so muss man als Leser eine ganze Reihe Schimpfwörter hinnehmen. Krass, aber es passt einfach zur Story und zu Anais. Ob ich das gutheiße, kann ich gar nicht wirklich sagen, denn irgendwie ging es mir doch gegen den Strich – auch wenn es, wie schon erwähnt, irgendwie passt.

Ich brauchte ein wenig Zeit um mich in der Story zurechtzufinden und besonders zu Beginn war ich zeitweise irgendwie verwirrt.

Das Thema des Romans ist, wie ich auch schon erwartet habe, nicht der übliche Stoff, aus dem Jugendromane sind und zeitweise war ich mir nicht sicher, ob ich „Das Mädchen mit dem Haifischherz“ überhaupt diesem Genre zuordnen könnte. Zu heftig waren mir einfach an manchen Stellen die Beschreibungen, Informationen und ... immer wieder die Ausdrücke.

Insbesondere Anais heftiger Drogenkonsum war für mich nicht nur verwirrend, sondern auch abschreckend und zeitweise sogar abstoßend.

Ihr seht die Bredouille, in der ich stecke.

„Das Mädchen mit dem Haifischherz“ hat mich gleichermaßen fasziniert wie auch abgeschreckt. Leichte Kost ist dieser Roman wahrlich nicht. Zart besaitete Leser und, wie ich finde, Jugendliche bis zum jungen Erwachsenen rate ich nicht, sich in diese Lektüre zu vertiefen. Dennoch ist es ein Buch, bei dem ich froh bin, es gelesen zu haben. Manchmal muss ein Roman einfach nicht perfekt sein, um im Gedächtnis zu bleiben. Manchmal provozieren Sprache und Details, die man eigentlich gar nicht lesen möchte. Manchmal ist ein Roman, den man eigentlich abschreckend findet, doch in der Lage, den Menschen zu berühren.

Macht euch ein eigenes Bild von „Das Mädchen mit dem Haifischherz“ und schaut, wie es auf euch wirkt.

©Nicole Huppertz www.cinemainmyhead.de