Rezension

Das Monster in mir

Ich bin kein Serienkiller - Dan Wells

Ich bin kein Serienkiller
von Dan Wells

Hallo ihr, ich bin John, John Wayne Cleaver, 15 Jahre und bin anders. Ich wusste das schon immer, aber spätestens als ich dann 8 wurde, war allen klar, denn ab da verschlang ich alles was mit dem Thema Serienmörder zu tun hat und dabei ist es geblieben, es ist ein richtiger Zwang. Genau so wie meine Faszination für den Tod. Vielleicht entstand das Interesse aus dem Versuch heraus meine dunkelsten Seiten im Griff zu haben. Denn in mir haust ein Monster! Ich bin ein Soziophat, mit einer typischen Serienkiller Laufbahn. Und doch, ich will das nicht aber mein Schicksal sieht das anders. Doch dank meinen eigenen Regeln hatte ich das Monster hinter einer dicken Mauer in Schach...

Bis eines Tages ein Serienkiller unser kleines Städtchen unsicher macht und das auf brutalste Weise. Langsam aber sicher erwacht das Monster in mir, wird stärker und ich brauch immer mehr Willenskraft es in Schach zu halten. Denn so Jemand will ich nicht sein. Ich hätte nie gedacht das ich freiwillig mal diese mühsam errichteten Mauern selber einreissen würde um mein Monster zu entfesseln...

Erster Satz:

Mrs. Anderson war tot.

Meine Meinung

Überraschender weise stimmt hier der deutschsprachige Titel mit dem englischen Original überrein und besser könnte er eben nicht sein. Das Cover ist schlicht gehalten und macht doch Eindruck. Mir gefällts.

Dan Wells hat einen lockeren, flüssigen Schreibstil, der mich nie hat stocken lassen und mich so, von Anfang an, mit gezogen hat, mit gezogen in die Untiefen der eigenen dunklen Seiten.

Johns Geschichte ist nicht nur ein Psychothriller, sondern es ist eine Mischung denn auch Fantasyaspekte gibt es darin. Was die Story aber so besonders macht, ist in meinen Augen nicht das Thema an sich, sondern das der Protagonist erst 15 und das Buch tiefsinnig und intelligent ist. Geschichten über Serienkiller, Mörder und so weiter, gibt es schon genügend, aber dieses Buch ist für mich neu. Denn es beschäftigt sich sehr mit den Gedanken des Jungen, der weiss das in ihm was Böses lauert, der aber eigentlich das gar nicht will und versucht einen Weg zu finden den Zwang möglichst zu unterdrücken, den Zwang jemanden zu töten und das schon mit 15 Jahren.

Dan Wells ist mit dem Buch, für mich, ein wirklich geniales Debüt gelungen. Nicht nur weils gut geschrieben ist, sondern weils irgendwie anders ist. Mir kam die Serie DEXTER in den Sinn, wobei da die Geschichte etwas anders gelagert ist, aber dennoch musste ich daran denken. Das Buch hat mit einfach mit gerissen, man will einfach mehr über diesen sehr sympathischen Jungen erfahren, will wissen wie es nun ausgeht, hat er ES im Griff? Gedanken wie... "Wie böse kann man sein um noch als gut zu gelten" ... kamen mir da in den Sinn. Wie schwierig muss es sein so ein Kind auf zu ziehen, zu wissen was los ist?
Ich werde mir die anderen beiden Teile ganz sicher auch zu legen, denn ich will wissen wies weiter geht!
Wie gesagt, der 15. jährige John ist mit sehr ans Herz gewachsen. Mit seiner zwar total verschlossenen Art wirkt er dennoch nicht abweisend, da er grosse Einblicke in seine Gedanken- und Seelenwelt gewährt. Dem Autor ist es wirklich gut gelungen die Personen förmlich zum leben zu erwecken, so das ich das Gefühl hatte, dabei zu sein.

Lieblingsstelle:

"Andererseits will ich dich gar nicht aufschneiden, Rob. So jemand will ich nicht sein. Deshalb habe ich eine Regel aufgestellt: Immer wenn ich jemanden aufschneiden will, sag ich stattdessen etwas nettes zu ihm. Deshalb sage ich: Rob Anders aus der Carmation Streed 232, du bist ein toller Typ. 

Sollten wir doch vielleicht auch mal ausprobieren, was meint ihr?