Rezension

Das Nebelhaus

Das Nebelhaus - Eric Berg

Das Nebelhaus
von Eric Berg

Die Studienfreunde Timo, Philipp, Yasmin und Leonie haben sich seit Jahren nicht mehr gesehen. Im Internet begegnen sie sich wieder und verabreden sich für ein Wiedersehen auf Hiddensee. Doch das Treffen endet in einem grauenvollen Verbrechen: In einer stürmischen Septembernacht werden drei Menschen erschossen, eine Frau wird schwer verletzt und fällt ins Koma.
Als sich das Verbrechen zum zweiten Mal jährt, beginnt die Journalistin Doro Kagel, den Fall neu aufzurollen. Nach und nach kommt sie den tatsächlichen Geschehnissen jener Nacht auf die Spur…

Was geschah wirklich in der „Blutnacht von Hiddensee“?

Der Aufbau des Buches ist richtig gut gemacht: Die Kapitel spielen abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit. Im Hier und Jetzt lernen wir die Journalistin Doro Kagel als Ich-Erzählerin sehr gut kennen. Sie beschäftigt sich mit dem Fall, versucht Hinterbliebene aufzuspüren und Unstimmigkeiten zu klären. Die Rückblenden spielen im Jahr 2010, zum Zeitpunkt des Wiedersehens auf Hiddensee. So kann man als Leser Stück für Stück verfolgen, wie es zu dem Verbrechen kam, was vorher geschah und wie die Figuren zueinander stehen.
Diese Konstruktion bestehend aus dem Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist meiner Meinung nach sehr intelligent gemacht: die Handlung ist an keiner Stelle vorhersehbar, der Leser kann eigene Vermutungen anstellen und es ist durchweg spannend und abwechslungsreich.

Mich hat das Buch wirklich sehr positiv überrascht – ich finde es äußerst gelungen!

Die Figuren sind größtenteils sehr vielschichtig und keineswegs oberflächlich gezeichnet. Sie sind undurchschaubar und zwischendurch weiß man gar nicht mehr, wer jetzt eigentlich zu den „Guten“ und wer zu den „Bösen“ gehört – wem kann man noch trauen?

Insgesamt handelt es sich hier um einen super Kriminalroman, den ich ohne Bedenken weiterempfehlen kann. Ich werde mit Sicherheit noch weitere Bücher des Autors Eric Berg lesen.