Rezension

Das Schicksal spielt mit den Menschen

Dinge, die vom Himmel fallen
von Selja Ahava

Bewertet mit 1.5 Sternen

Saara verliert ihre Mutter durch einen Eisbrocken, der im Sommer vom Himmel fiel. Etwas später gewinnt Saaras Tante Annu das zweite Mal im Lotto und fällt, als sie es erfährt, in einen Schlaf, der drei Wochen dauert. Ein Fischer in Schottland hat es immer wieder überlebt, wenn er vom Blitz getroffen wurde. Das alles sind Dinge, die sehr unwahrscheinlich sind.

Die achtjährige Saara lebt mit ihrer Familie im Sägemehlhaus. Nachdem die Mutter auf solch tragische Weise stirbt, verliert der Vater den Boden unter den Füßen. Er zieht mit seiner Tochter zu seiner Schwester Annu, die von dem Gewinn einen alten Gutshof gekauft hat, der sanierungsdürftig  und viel zu groß für sie ist.

Wir erfahren das alles aus der Sicht der achtjährigen Saara. Das Mädchen verhält sich oft viel zu erwachsen, obwohl sie noch so jung ist. Sie begreift nicht, was wirklich geschehen ist und erhält auch nicht die Unterstützung ihres Vaters, der auch sehr verzweifelt, aber auch sehr ichbezogen ist.

Alle Figuren blieben mir fremd, die kleine Saara ebenso wie die Erwachsenen. Ich konnte ihr Verhalten nicht nachvollziehen. Wer schreibt schon einem wildfremden Menschen Briefe, nur weil das, was er erlebt hat, so unwahrscheinlich ist, wie das, was man selbst erlebt hat. Ich verstehe den Vater nicht, der nicht bemerkt, wie verstört seine Tochter ist.

Dann gibt es plötzlich einen Sprung. Was ist in der Zwischenzeit geschehen? Pekka hat nun eine Lebensgefährtin. Aber das Verhalten der Beteiligten bleibt für mich unverständlich und die Atmosphäre immer noch bedrückend.

Es geht um Verlust und wie man damit umgeht. Aber mich konnte die Geschichte nicht erreichen.

Eine Geschichte, die mich ziemlich hilflos zurücklässt.