Rezension

Das Selbstmordrudel

Zehn Gründe, die todsicher fürs Leben sprechen - Albert Borris

Zehn Gründe, die todsicher fürs Leben sprechen
von Albert Borris

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Unter dem Stichwort „Selbstmord“ haben sich 4 Jugendliche im Internet gefunden. Alle vier haben einen oder sogar schon mehrere Selbstmordversuche hinter sich. Einige Zeit chatten sie miteinander und freunden sich dabei an, bevor sie den Plan schmieden, eine Reise durch die USA anzutreten und Gräber von prominenten Selbstmördern zu besuchen. Ende der Reise soll das Death Valley sein. Hier wollen die zwei Jungs und zwei Mädchen sich schließlich gemeinsam umbringen.

Meine Meinung:
Ein ernstes Thema und das Buch ist auch nicht lustig. Doch es kommt so locker daher, dass ich zuweilen einfach schmunzeln musste. Bei allen Problemen und Gründen, die die vier Jugendlichen für ihre Todessehnsucht, besser gesagt Lebensangst, haben, wächst ihre Freundschaft nach und nach immer mehr. Sie geben sich gegenseitig den Halt, den sie in ihren Familien vermissen. Ob dies allerdings ausreicht, um die letzte Station ihres Roadtrips aufzugeben, ist lange Zeit ungewiss, zumal auch immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht kommen, die die Situation des Einzelnen wieder in ein schlechteres Licht rücken.

Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Form von dem 16-jährigen Owen. Sein Bericht wird von Zeit zu Zeit unterbrochen von Chat-Einträgen, aus denen hervorgeht, wie die vier zusammengekommen sind und sich schließlich in real life kennengelernt haben. Die Sprache ist der eines 16-Jährigen gut angepasst, ohne allzu flapsig zu wirken. Obwohl das Buch mit gut 250 Seiten nicht besonders dick ist, lernt man Owen und seine FreundInnen gut kennen. Behutsam entwickelt der Autor die Charaktere, sodass man ihnen problemlos folgen und ein gewisses Verständnis für ihr jeweiliges Handeln aufbringen kann, auch wenn man selber in einer solchen Lage vielleicht ganz anders reagieren würde.