Rezension

Das späte Geständnis des Tristan Sadler

Das späte Geständnis des Tristan Sadler - John Boyne

Das späte Geständnis des Tristan Sadler
von John Boyne

Bewertet mit 5 Sternen

Das erste Buch was ich von John Boyne gelesen habe und ich bin immer noch tief beeindruckt.

Nach der Leseprobe stieg schon die Vorfreude auf das gesamte Werk, ein Buch über den 1. Weltkrieg, wo junge Männer verheizt wurden und dies aus Sicht eines solchen jungen Mannes.
Durch die gewählte Erzählform des "Ich-Erzählers" nimmt man Teil am Leben von Tristan, man fühlt sich direkt in die Geschehnisse dieser Zeit versetzt. In all der Euphorie und dem schnellen Erkennen, was Krieg eigentlich bedeutet und dass das die Leben der jungen Männer egal waren, sie wurden gebraucht und verheizt. Widerwort, Anderssein wurde nicht geduldet. Es herrschte ein hartes Regiment, Privatssphäre war ein Fremdwort, doch es hat sich zwischen Tristan und Will eine tiefe Freundschaft entwickelt.
Sehr gut fand ich auch den Aufbau des Werkes, zwischen den Kriegsberichten von 1916 folgte immer eine "Etappe" zwischen dem Treffen zwischen Tristan und Will´s Schwester Marian im Jahre 1919.

John Boyne schafft es durch seine Sprache, seine Beschreibung die Verwirrtheit und tiefe Gefühlswelt des Tristans Sadlers so zu beschreiben, dass man ihn lieb gewinnen muss und er einem nahe steht.

Während des Lesens musste ich immer wieder an Erich Maria Remarques Werk "Im Westen nichts Neues denken", es ist eigentlich das Werk was mich literarisch an den 1. Weltkrieg erinnert und was mich innerlich überzeugt hat, wie sinnlos die Gewalt ist. Wie drückt es Tristan aus "Auf der anderen Seite, steht bestimmt ein junger Deutscher, der auch niemanden erschießen will."