Rezension

Das Spiel des Lebens beginnt jetzt.

Spiel des Lebens. Bd.1 - Veit Etzold

Spiel des Lebens. Bd.1
von Veit Etzold

Bewertet mit 5 Sternen

Kurz vor ihrem 18. Geburtstag beginnt Emily ein Studium am King’s College London. Hierzu ist sie aus der elterlichen Villa in Notting Hill in ein zentrales Studentenwohnheim gezogen, in der auch ihre beste Freundin Julia für die Zeit des Studiums wohnen will. Schon am ersten Tag erreicht sie jedoch eine unheimliche Botschaft: „Du hast mir mein Leben gestohlen. Und ich hole es mir zurück.“ Mit diesen Worten beginnt für Emily ein wahrgewordener Albtraum: Ein Irrer jagt sie in verschiedenen Spielrunden durch London. Wenn sie seine Rätsel nicht löst, müssen Menschen sterben. Und auch Emily selbst ist im Visier des Unbekannten…

Der lila-blaue Farbverlauf des Covers spricht mich sehr an, hier wurden kräftige Farben gewählt, die gut miteinander harmonieren. In der Mitte des Covers sieht man einen Korridor, in dem ein Mädchen davonläuft. Dies symbolisiert treffend die Gefahr, in der sich Emily im Buch befinden, vor allem, da einige Szenen in unheimlichen U-Bahn-Korridoren spielen. Ein echter Hingucker ist zudem die Londoner Skyline, die auf dem Buchschnitt abgedruckt ist. An einigen der Orte, dessen Silhouetten sich dort erheben, wird der Leser sich auch während der Lektüre wiederfinden.

Nach einem spannenden Prolog, in dem offenbar ein Kind entführt wird, beginnt das Buch mit Emilys erstem Tag an der Uni, an dem sie noch ein völlig normales Leben führt. Ich habe daher schnell in die Geschichte hineingefunden. Bald jedoch gerät sie ins Visier des Unbekannten, der ihr Nachrichten zukommen lässt und ihr in diversen Spielrunden Rätsel stellt, von deren Auflösung das Leben anderer abhängt. Das Konzept der Spielrunden hat mir besonders gut gefallen: Emily konnte nie ahnen, wann der Unbekannte ihr ein neues Rätsel stellt, was er von ihr verlangt und wer betroffen wäre, falls sie das Rätsel nicht lösen kann. Die Spannung wird so hochgehalten, denn auch wenn es zwischen den Spielrunden ruhigere Momente gibt, kann man nicht wissen, wann es weitergeht und das nächste Rätsel zu lösen ist.

Mit Emily selbst konnte ich mich als Studentin gut identifizieren. Gerade die Aufregung der ersten Tage durchlebt denke ich jeder Student. Bei Emily wird diese Aufregung jedoch zu purer Angst, als sie im Spiel des Lebens bestehen soll. Hier handelt sie zunächst rational, informiert ihr Umfeld und schaltet die Polizei ein. Aber ob es an ihren schwachen Nerven oder doch etwas anderem lag – im Fortgang des Buches verhält sie sich stellenweise ein bisschen naiv. Dies wird durch ein spannendes Finale jedoch wieder wettgemacht.

„Spiel des Lebens“ ist ein spannender Thriller, der mit seinen Spielrunden an den Nerven Emilys und des Lesers zerrt. Auch Londonfans kommen in diesem Katz-und-Maus-Spiel, das den Leser quer durch London führt, nicht zu kurz. Ausgewiesen ist das Buch als Jugendthriller, ich kann das Buch jedoch nicht nur an Jugendliche, sondern auch an Leser im Studentenalter und alle Erwachsenen, die gerne Jugendbücher lesen, klar weiterempfehlen!