Rezension

Das traurige Schicksal von Theo konnte mich leider nicht überzeugen

Der Distelfink
von Donna Tartt

Bewertet mit 3 Sternen

Es passiert, als Theo Decker dreizehn Jahre alt ist. An dem Tag, an dem er mit seiner Mutter ein New Yorker Museum besucht, verändert ein schreckliches Unglück sein Leben für immer. Er verliert sie unter tragischen Umständen und bleibt allein und auf sich gestellt zurück, sein Vater hat ihn schon lange im Stich gelassen. Theo versinkt in tiefer Trauer, die ihn lange nicht mehr loslässt. Auch das Gemälde, das seit dem fatalen Ereignis verbotenerweise in seinem Besitz ist und ihn an seine Mutter erinnert, kann ihm keinen Trost spenden. Ganz im Gegenteil: Mit jedem Jahr, das vergeht, kommt er immer weiter von seinem Weg ab und droht, in kriminelle Kreise abzurutschen. Und das Gemälde, das ihn auf merkwürdige Weise fasziniert, scheint ihn geradezu in eine Welt der Lügen und falschen Entscheidungen zu ziehen, in einen Sog, der ihn unaufhaltsam mit sich reißt ...

 

Meine Meinung:

Ein trauriger Roman über das Schicksal von Theo.

Donna Tartt schreibt einfühlsam und detailreich über die Entwicklung eines jungen Mannes, der ein tragisches Unglück überlebt und in tiefer Trauer versinkt. Es dauert nicht lange, bis er tiefer und tiefer abrutscht. Der Scheibstil der Autorin hat etwas zartes, detailverliebtes. Leider hat mich die Geschichte nicht gefesselt. Es sprang einfach nicht der Funke über. Ich weiß nicht genau, was mir gefehlt hat, die Spannung, der Humor oder der rote Faden… auf jeden Fall musste ich mich richtig durch das Buch kämpfen. Andererseits gab es auch Passagen, die mir in Erinnerung geblieben sind. Theo ist durchaus ein interessanter Charakter. Seine Gefühle werden offen dargelegt. Auch die nicht so perfekten Seiten an ihm. Ungeschönt erfährt man mehr und mehr aus seinem Leben, in dem er es absolut nicht leicht hat. Er hat einen Vater, der ihm keinen Halt gibt und an egoistischem Verhalten kaum zu überbieten ist. Sogar in der schönsten Sache der Welt, der Liebe gelingt es ihm nicht seinen Platz zu finden. Der Roman hat kleine Krimi-Elemente, in denen es um ein Gemälde geht, den "Distelfink".

 

Fazit:

Eine dramatische Geschichte über die Entwicklung eines traumatisierten jungen Mannes, der seinen Platz im Leben sucht, den er aber nicht finden kann. Leider fesselte mich der Roman nicht und so zog sich die Handlung dahin wie zäher Kaugummi.