Rezension

Das was du am meisten liebst kann dich auch am schnellsten zerstören

Göttlich verdammt - Josephine Angelini

Göttlich verdammt
von Josephine Angelini

Bewertet mit 4 Sternen

Helen Hamilton hat es nicht leicht. Aufgewachsen auf der kleinen Insel Nantucket fristet sie ein eher unbedeutendes Leben und kann trotz ihrer auffallenden Schönheit und Begabung im Laufsport nicht so richtig aus ihrer Haut. Das ändert sich erst mit der Ankunft der Delos Familie. Vor allem Lucas Delos entflammt eine tödliche Woge des Zorns in dem Mädchen. Doch plötzlich scheint auch jemand hinter Helens Leben her zu sein und ausgerechnet Lucas scheint sie beschützen zu wollen. Jetzt liegt es auch an ihr den so völlig unvertrauten Hass auf Menschen, die Helen noch nie gesehen hat zu bekämpfen und die Geheimnisse zu lüften, die auch ihr endlich zeigen könnten, wer sie wirklich ist.    

„Göttlich – Verdammt“ bildet den ersten von drei Teilen der „Göttlich“-Trilogie von Josephine Angelini und ist meiner Meinung nach auch verdammt gut gelungen. Klar werden auch hier wieder vorhersehbare Klischees bedient und Parallelen zu andern sehr guten Buchreihen sind definitiv vorhanden, aber mal ehrlich, in diesem Genre etwas völlig Neues zu schreiben ist sehr schwierig und bei einer guten Storyline auch nicht unbedingt von Nöten. „Göttlich“ hat trotzdem seinen eigenen Charme und definitiv seine eigene Geschichte. Die Charaktere sind fast alle ausgereift und bieten einem einen guten Einblick in ihre Denk- und Verhaltensweisen auch wenn sie hauptsächlich eher aus Helens Blickwinkel betrachtet werden. Da sind die kurzen Stellen aus einer anderen Sicht eher verwirrend, aber deshalb wieder mal nicht zwangsläufig schlecht.

Der Schreibstil ist einfach und entspannend, da man sich nicht auf zu viele Außengeschehnisse konzentrieren muss sondern der Fokus primär auf der Hauptgeschichte liegt. Bei dieser wurde anscheinend auch sehr darauf geachtet keine Langeweile aufkommen zu lassen, denn für Helen gibt es quasi keine „Schonzeiten“. Was das bedeutet muss jeder selbst herausfinden, aber ich für meinen Teil habe das auch irgendwie zu schätzen gewusst. Am Anfang fand ich es etwas ernüchternd, da man so weniger Tiefgang in die Figuren einbauen kann, aber das hätte zu diesem Buch auch nicht so richtig gepasst. Und mal ehrlich, noch mehr Beziehungsdrama hätte auch nicht unbedingt sein müssen. Manchmal ist es auch schön im Bach mit mal mehr oder weniger starken Strömungen zu treiben als immer nur Wildwasserrafting.

Mein End Fazit fällt also durchaus positiv aus, auch wenn es sich manchmal vielleicht nicht zwangsläufig so angehört hat bin ich nämlich durchaus begeistert von dem Auftakt dieser Trilogie, die viel Potential hat. Glücklicherweise liegt das nächste Buch bereits bereit.