Rezension

Das weiße Gold

Das Salz der Erde - Daniel Wolf

Das Salz der Erde
von Daniel Wolf

Bewertet mit 5 Sternen

Daniel Wolf entführt uns ins Mittelalter nach Oberlothringen und erzählt die Geschichte einer Familie, die vom Leibeigentum aufsteigt zum Kaufgewerbe.

Der Leibeigene und Bauer Rémy flieht mit seinen Kindern Michel, Jean und Vivienne aus Fleury nach Varennes-Saint-Jacques, denn er möchte für seine Kinder einmal ein besseres Leben. In Varennes arbeitet Rémy sich hoch und schafft es, sich ein Handelsgeschäft aufzubauen, welches später sein ältester Sohn übernimmt.

Wolf erzählt nun in brillanter Sprache, mit welchen Schwierigkeiten ein Kaufmann Ende des 12. Jahrhunderts zu tun hatte: Die Obrigkeit, Zölle, Gebühren, gefährliche Handelsreisen, bei denen man mit Wegelagerern und Räubern rechnen musste, die Verpflichtung, in die Gilde einzutreten (ohne diesen Schritt durfte man nicht Handel treiben), die damaligen Sittengesetze und Bräuche und vieles mehr. Man fühlt sich regelrecht in das Geschehen und das Leben damals hineingezogen.

Die Charaktere haben Tiefe und wachsen im Laufe des Buches, man fühlt mit ihnen und lebt als Leser wirklich im Buch. Die Schilderungen der Örtlichkeiten und Gegebenheiten sind sehr präzise, Geschichte wird eingebunden (z.B. Friedrich Barbarossa) und man bekommt einen Eindruck vom Lebensgefühl im Mittelalter.

Das Buch ist leicht und schnell zu lesen, obwohl es mit über tausend Seiten recht umfangreich ist. Bis zur letzten Seite hält Wolf die Spannung.

Ein Roman, der sich zu lesen lohnt.