Rezension

Das Wolkenvolk

Die Wolkenfrauen
von Doris Cramer

Bewertet mit 5 Sternen

Die Wolkenfrauen

 

Zur Autorin:

Doris Cramer, hat es wieder einmal geschafft, mich mitzureißen bei Lesen ihres neuen Romanes und mich die Welt um mich herum vergessen zulassen. Mich abtauchen zu lassen in die Welt des Wolkenvolkes in Marokko, einem Land voller Gerüche, Düften und Farben, aber auch ein Land voller Sonnen , Schattenseiten und Widersprüchen. Sie hat sich diesmal selbst übertroffen mit ihrer Geschichte, sie bietet ein facettenreiches Geschehen, man lernt Marokko von einer ganz anderen Seite kennen, die Politische Lage usw. Vieles neues und unbekanntes stürmte auf mich ein, die Hintergründe des Westsaharakonfliktes, das Volk der Sahrauis ein Nomadenvolk das im Flüchtlingslager lebt, El Berm die Mauer der Schande die sich auf 2600 km durch das Land zieht. Ein Land voller Zerrissenheit und Unruhen, ein Volk das für seine Freiheit kämpft. Ihr Schreibstil ist wie immer sehr Kraftvoll, Klar, Bildhaft und fesselnd. Sie versucht mit ihrer Erzählkunst eine Brücke zu bauen, zwischen den Menschen, und verschiedenen Kulturen Afrikas, sie uns verständlicher zumachen. Sie hat alles sehr Präzise beschrieben und recherchiert Ihre Figuren sind real und wie aus Fleisch und Blut. Die einzelnen Charaktere hat sie sehr gut heraus gearbeitet. Man konnte sich in so manchen sehr gut hineinversetzen und seine Gefühle und Emotionen nachvollziehen. Sie hat es geschafft mich mit den Protagonisten zu verschmelzen zu lassen, die einen zu lieben und die anderen zu hassen. Sehr lobenswert auch der Prolog am Anfang , der einem gleich in die Geschichte einstiegen ließ, das Nachwort das so manches erklärt, der hilfreiche Glossar und die Karte des Landes. Sie lies einem so richtig hinter die Kulissen und widersprüchliche Verhältnisse eines doch so faszinierendes Landes blicken.

 

„ Ein Geschichtsträchtiges und facettenreiches Buch, die Geschichte des Wolkenvolkes, die zu Herzen geht und einem erschüttert.“

 

Zum Inhalt:

 

 

Ich bedauerte die junge Betty, die so lebensfroh und hoffnungsvoll mit ihrer großem Liebe Gernot in die Welt blickte und vom Reisen träumten, aber der Mann ihres Herzen wird 1942 nach Nordafrika versetzt. Von da an beginnt Bettys Leidensweg, sie schwanger, von zu Hause keine Hilfe, ihr Arbeitgeber zeigt ihr die einzige Lösung, ihr Kind im Heim Lebensborn zur Welt zubringen und zur Adoption freizugeben. Ein hartes und bitteres Los, ihr das Kind zu entreißen.

Jahre später 1988 ordnet die Lehmartanwärterin, die Sachen ihrer verstorbenen Mutter, und findet alte Zeichnungen eines gewissen Gernot Schlüter, er hat die Marokkanische Wüste gemalt und noch ein geheimnisvolles Amulett. Doro beschließt nach Agadir zureisen , um ihre Ehemalige Dozentin Ingrid zu besuchen und sich dort auf die Suche nach dem Geheimnis zu machen. Auch Betty ist dort hingereist um sich auf die Spurensuche von ihrem Mann Gernot zumachen. Beide Frauen verbindet eines , sie sind auf der Suche nach den Wurzel einer Vergangenheit, noch oft werden sich ihre Wege kreuzen und in manches ungeahntes und gefährliches Abenteuer hineinziehen. Doro ist von dem Land, den Menschen und der Landschaft begeistert. Spontan will sie Ingrid bei ihren Hilfstransporten mit Schulsachen helfen, Ingrid geht es hauptsächlich um die Bildung der Mädchen in den abgelegten Orten. Ingrid ist gleich das Amulett aufgefallen es ist etwas ganz seltenes und altes Stück , die Hand Fatimas, „ Nazar sherifa“. Ibrahim ein Gehilfe von Lalla Ingrid, kam mir am Anfang sehr nett und liebenswürdig vor, doch ich war bitter enttäuscht, wie er Doro ins offene Messer laufen lies, in dem er Rote Kreuzkisten mit Waffen in ihr Auto schmuggelte. Da war auch der geheimnisvoll Amir, der mir am Anfang sehr suspekt vorkam, aber langsam bekam man eine andere Meinung von ihm, er setzte sich für den Frieden und die Freiheit seinen Wolkenvolkes den Sarauis, den Nomaden ein. Ausgerechnet die beiden laufen sich auf Abenteuerliche Weise über den Weg und verlieben sich, zwei Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. Er begleitet sie bei ihren Fahrten und verspricht ihr die Wüste mit ihrer unendlichen Weite und Schönheit zu zeigen. Aber ausgerechnet Mahmud, ein Widerling auch aus Amirs Volk wird zu ihrer großen Gefahr. Ich sah diesen Mann mit seinem Arroganten Lächeln, den gebleckten Zähnen und seiner verspiegelten Sonnenbrille vor mir stehen und spürte Doras Todesangst. Dieser Mann hat nur Gewalt im Sinn, der mit Waffengewalt das Land zurück will, koste es was es wolle, dafür würde er auch Doro und Amir opfern die ihm im Weg sind. Betty und Ingrid haben Angst um die verschwundene Doro, Ibrahim hat ein schlechtes Gewissen, den ihn trifft die Schuld. In ihren Ängsten vertrauen sich die Frauen einander an, und Betty öffnet sich und vertraut Ingrid ein dunkles Geheimnis an, das auf ihrer Seele lastet.

 

Dieser Satz Seite 340 passt so schön in die Geschichte:

„ Das Glück ist eine Oase, die nur träumende Kamele erreichen können „

Kommentare

BeA Bookworm kommentierte am 16. Dezember 2017 um 09:57

Ich fand die Rezension sehr hilfreich. Vielen Dank dafür.

Ich hatte überlegt mir das Buch auf die Wunschliste zu setzen, sehe aber, dass es doch nicht so ganz mein Fall ist. Irgendwie hatte ich wohl eher eine Familiensaga erwartet.

mamaliestgerne kommentierte am 21. Dezember 2017 um 19:19

Mir gefällt die Rezension sehr gut, da mich mit Marokko sehr viel verbindet, da mein Mann aus Marokko kommt. Ich habe es gleich mal auf meinen Wunschzettel gesetzt.