Rezension

David gegen Goliath

Oxen. Das erste Opfer - Jens H. Jensen

Oxen. Das erste Opfer
von Jens H. Jensen

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch:

"Oxen. Das erste Opfer" ist der Auftakt einer neuen Trilogie von Jens Henrik Jensen, die sich um Niels Oxen dreht - ein hochdekorierter aber auch schwer traumatisierter Elitesoldat.
Oxen flüchtet sich mit seinem Hund in die Einsamkeit der dänischen Wälder. Doch statt Ruhe findet er sich bald als Hauptverdächtiger in mitten einer Mordermittlung wieder. Ihm bleibt nichts anderes übrig als gemeinsam mit dem dänischen Geheimdienst "PET" an dem Fall zu arbeiten, insbesondere mit Margrethe Franck, um so seine Unschuld zu beweisen und den wahren Mörder zu finden. Doch nach und nach stellt sich heraus, dass sich hinter dem Mord etwas viel größeres verbirgt. Ein mächtiger Geheimbund, der scheinbar überall seine Finger im Spiel hat. Wem kann Oxen noch trauen?

Mein Eindruck:

Zu Beginn des Buches war ich skeptisch, ob mir das wirklich zusagen wird. Am Anfang ist die Story noch etwas wirr, da nicht ganz klar ist was die ersten Kapitel mit dem Rest der Handlung zu tun haben. Das wird zum Glück im Laufe des Buches aber alles immer deutlicher, sodass es in sich Sinn ergibt und man nach Beendigung des Buches nicht ratlos zurück bleibt. Natürlich bleiben trotzdem Fragen ungeklärt und das Ende ist offen, was bei einer Trilogie aber nicht anders zu erwarten war.
Generell ist der Schreibstil angenehm und erlaubt ein flüssiges Lesen, ohne komplizierte Schachtelsätze oder Ähnliches. Da die Story in Dänemark spielt, sind die Straßen- und Städtenamen dementsprechend dänisch und lassen sich nicht ganz so leicht lesen. Man versteht aber trotzdem wo man sich gerade befindet, somit stellt dies nichts Negatives dar.
Für meinen Geschmack war die Spannung durchweg vorhanden. Natürlich nimmt sie immer mal wieder zu und ab, das Level war aber durchweg konstant und es kam keine Langeweile auf - ich wollte ständig wissen wie es weiter geht.
Am Ende werden genug Fragen beantwortet, um mich als Leser nicht unbefriedigt zurück zu lassen, gleichzeitig bleibt aber auch genug offen, um die Neugierde auf die folgenden Teile zu wecken. Vor allem möchte man wissen, wie sich der Kampf von Oxen gegen den geheimen Bund "Danehof" entwickelt. Natürlich stellt sich auch die Frage, wem er noch vertrauen kann: Sind seine Mitstreiter vom "PET" involviert? Ist vielleicht sogar Margrethe Franck der Maulwurf? Wie weit reichen die Einflüsse des Geheimbundes?

Mein Fazit:

Thriller mit Geheimbund und Verschwörungstheorien wirken sehr schnell überzogen und unrealistisch. Jensen hat mit Oxen jedoch eine schlüssige und glaubhafte Story kreiert, der es nicht an Spannung mangelt. Ich bin gespannt wie es weiter geht und werde die Trilogie definitiv weiter verfolgen.
Einziger Kritikpunkt: der Einstieg war mir zu wirr. Zwar kann man am Anfang noch nicht alles wissen und bekommt manche Infos erst später, das ist klar. Hier war das für meinen Geschmack aber einfach zu undurchdringlich, als dass ich beim Lesen gemerkt haben könnte "okay, das löst sich später noch auf".