Rezension

Debüt mit doppeltem Spannungsbogen

Locked in - Holly Seddon

Locked in
von Holly Seddon

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich will Alex Dare einen Artikel über Dr. Haynes und die von ihm betreute Wachkomastation eines Krankenhauses schreiben, doch bei ihren Recherchen trifft sie auf eine der Patientinnen, Amy Stevenson. Eine junge Frau in ihrem Alter, aus ihrer Gegend, die vor 15 Jahren schwer missbraucht wurde und seitdem im Wachkoma liegt. Alex fühlt sich ihr verbunden und möchte mehr herausfinden, denn der Fall wurde nie gelöst. Doch da gibt es einige schwerwiegende Probleme, die sich Alex in den Weg stellen. Zum einen hat sie keine Ansatzpunkte und zum anderen kann sie nach 12 Uhr mittags nicht arbeiten, da gibt sie sich dem Alkohol hin.

 

Das Debüt von Seddon, die selbst aus dem journalistischen Bereich kommt, ist anders, als man es vielleicht erwartet. Die Protagonistin steckt bis zum Hals in eigenen Problemen, deren einzige Lösung der Alkohol zu sein scheint. Dabei taucht man tief in die Persönlichkeit dieser vormals erfolgreichen Frau ein, die mittlerweile noch nicht mal mehr ein Schatten ihrer selbst ist. Erst dieser Fall, zu dem sie eine persönliche Bindung zu haben glaubt, bietet ihr die Möglichkeit, den persönlichen Sumpf zu verlassen. Somit haben wir hier einen Roman, der sogar von einem doppelten Spannungsbogen lebt. Mit Sicherheit kein Blockbuster unter den Büchern, aber aufgrund seiner Andersartigkeit dennoch empfehlenswert.