Rezension

Defintiv nicht der "aufregenste Thriller des Jahres"

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken - Jenny Milchman

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
von Jenny Milchman

Ich hoffe, die kommende Thriller in diesem Jahr sind besser als der "aufregenste Thriller des Jahres"

Der Klappentext klingt spannend: Eine Frau wird mit Mann und Tochter in ihrem neuen Haus überfallen. Wegen des Wetters gibt es für die 2 Eindringlinge kein entkommen und auch für die Frau nicht, denn sie kennt einen der Männer. Für mich klingt das ganz klar nach einem spannenden Thriller, zwischen Hoffen und Bangen und dem Wunsch einen Ausweg zu finden. Außerdem, was soll man schon anderes erwarten, wenn das Buch als „aufregenster Thriller des Jahres“ betitelt wird?! Für mich war dieses Buch aber im Großen und Ganzen eher eine Enttäuschung und ich hoffe, das weitere Neuerscheinungen in diesem Jahr, diesen Thriller toppen werden. Die Geschichte ansich ist tatsächlich spannend, denn Sandy versucht gemeinsam mit ihrem Mann Ben und ihrer Tochter Ivy die Männer zu unterstützen und ihnen bei ihrer Flucht zu helfen. Schade finde ich, dass der Grund der Flucht und der Ausbruch aus dem Gefängnis nie klar beschrieben wird.
Das Buch wechselt zwischen 3/4 Perspektiven. Zum einen die von Sandra, die meiner Meinung nach, eine labile Frau ist, die alles versucht um ein perfektes Leben zu leben. Dann aus der Sicht von Nick, einem der Verbrecher, der gemeinsam mit seinem Zellenkumpel Harlan flieht. Des weiteren sind einige Kapitel aus der Sicht der 15-jährigen Ivy geschrieben, wobei ich hier finde, dass das Alter nicht zu den Sichtweisen passt. Und es gibt immer mal wieder Rückblenden in die 70er und 80er Jahre. Diese bilden für mich das Highlight der Geschichte und ich fand, das diese viel zu wenig vorkamen. Und dann ist da noch der Familienhund Mac, auch aus seiner Sicht sind Kapitel geschrieben. Wie diese sind kann ich nicht beurteilen, da ich diese nicht gelesen habe (Das ist ein Thriller und kein Tierroman!). Wie gesagt, die Rückblenden sind super spannend, doch geben sie meiner Meinung nach viel zu schnell das Geheimnis von Nick frei.
Der Einstieg in das Buch hat mir super gefallen. In den ersten 70 Seiten werden sowohl die Familie, als auch die Flucht von Nick und Harlan beschrieben. Der Beginn war super spannend und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Doch dann kam der Einsturz. Die Geschichte wurde zäh und langatmig. Es ist nicht viel passiert und wenn etwas passiert ist, dann war das alles sehr vorhersehbar. Das Geheimnis wurde meiner Meinung nach, viel zu schnell gelüftet und hat dem Mittelteil des Buches das letzte bisschen Spannung geraubt. Zum Ende hin wurde das Buch dann wieder spannender, was nicht zuletzt an Ivy und Harlan lag – meine Lieblingsfiguren im Buch. Das Ende fand ich hingegen vollkommen daneben. Ich hatte das Gefühl, dass Milchman etwas ganz tolles schreiben wollte und das aber irgendwie nicht geschafft hat. Das Ende ist meiner Meinung nach unrealistisch und viel zu aprubt passiert.
Doch da ich ja immer ehrlich bin und die Geschichte so viel Potential hatte, dass nur leider nicht genutzt wurde und so am Ende noch viele Fragen offen geblieben sind, kann ich nur 3 Sterne vergeben.