Rezension

Dein ganz persönlicher Albtraum

Im Schlaf komm ich zu dir - Jennifer R. Johansson

Im Schlaf komm ich zu dir
von Jennifer R. Johansson

Bewertet mit 4 Sternen

Trotz der einiger Längen, die immer mal wieder auftauchen, hat mich die Geschichte fasziniert und am Ende sehr überrascht.

Was passiert, wenn dein Gehirn zu deinem schlimmsten Feind wird? Parker erlebt einen wahr gewordenen Albtraum. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, was passiert, wenn das Gehirn einfach nicht mehr zur Ruhe kommt. Zwei Nächte hintereinander wären für mich schon der absolute Horror und vier Jahre sind eigentlich gar nicht möglich. Das hat mich von Anfang an ein bisschen gestört. Denn für diesen langen Zeitraum ist Parker noch ziemlich „normal“. Das ändert sich allerdings drastisch, er fängt an nachzuforschen, was mit ihm passieren könnte durch den Schlafentzug und seine Mutter überredet ihn zu einem Arztbesuch. Zu diesem Zeitpunkt beginnt die Geschichte. Über das Vorher erfahre ich nicht so viel, aber dennoch lassen diese 4 Jahre einen etwas enttäuschenden Nachgeschmack zurück.

Parker erzählt die ganze Zeit aus seiner Sicht. Er berichtet über seine (Todes-)Ängste, über seine Befürchtungen, eine Psychose zu bekommen, über die Albträume, die er manchmal mit erleben muss. Seine dunkle Seite wird immer stärker und ich als Leser weiß manchmal gar nicht, was ist real, was bildet Parker sich ein. Immer wieder schleichen sich unrealistische Details ein, obwohl seine „besondere“ Fähigkeit schon sehr anschaulich erklärt wurde. Aus diesem Grund lese ich auch gerne Jugendbücher zu solchen Themen, da wird alles etwas simpler und nachvollziehbarer dargestellt. Natürlich ist die Sprache auch etwas einfacher gehalten, aber das stört mich bei solchen Büchern nicht. J. R. Johannsson schildert spannend und lebendig, trotz einiger Längen, die zwischendurch leider immer wieder meinen Lesefluss gestört haben.

Gegen Ende gibt die Autorin noch mal richtig Gas und die Geschichte gewinnt ordentlich an Tempo. Da wird es dann plötzlich so spannend, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Am Ende gibt es dann noch eine heftige Überraschung, mit der ich absolut nicht gerechnet habe. Aber so muss es sein, denn wenn ich nach der Hälfte schon die Auflösung ahne, wird es meistens langweilig.

Nach der großen Überraschung war ich dann aber doch etwas verärgert über das Ende, das sich für mich nicht als Ende anfühlte. Denn das Ende schreit nach einer Fortsetzung und hat mich etwas unbefriedigt zurück gelassen. Im Buch habe ich vergeblich nach einem Hinweis gesucht, dass es sich um den ersten Teil einer Reihe handelt, aber auf der Webseite der Autorin wurde ich dann fündig. Das Ende macht natürlich neugierig auf den nächsten Teil und einige Andeutungen werden dann mit Sicherheit an Bedeutung gewinnen.

Fazit: Trotz der einiger Längen, die immer mal wieder auftauchen, hat mich die Geschichte fasziniert und am Ende sehr überrascht.