Rezension

Delirium

Amor-Trilogie 01. Delirium - Lauren Oliver

Amor-Trilogie 01. Delirium
von Lauren Oliver

Bewertet mit 4 Sternen

Lena lebt in unbestimmter Zukunft in Portland. Sie steht kurz vor ihrer Evaluierung, in welcher bestimmt wird, wen sie später heiraten wird. Denn in ihrer Zeit gilt die Liebe als Krankheit, die durch eine Operation am Gehirn geheilt werden kann. Lena ist froh, bald operiert zu werden, weiß sie doch, dass die Liebe zum Tode führen kann – denn ihre Mutter hat aus Liebe Selbstmord begangen. Als Lena jedoch auf Alex trifft, kommen ihr Zweifel an dem System. Denn sie verliebt sich...

Eigentlich ist ja jede Dystopie gleich. In nicht allzu ferner Zukunft macht der Staat Vorschriften, an die man sich halten muss und verschleiert die Vergangenheit. Das Volk hat sich daran zu halten, sonst gibt es Ärger. Und immer begehrt jemand dagegen auf.

In der vorliegenden Dystopie, die den Auftakt zu einer Trilogie bildet, ist es natürlich nicht anders. Aber auch irgendwie schon. Für mich ist es ein interessanter Aspekt, dass es hier um ein Gefühl geht, dass als Krankheit abgestempelt werden soll. Gerade als Ehefrau und Mutter ist es für mich unvorstellbar in einer Welt ohne Liebe zu leben. Insoweit war es für mich faszinierend zu lesen, wie denn eine Welt ohne Liebe aussehen könnte.
Während die noch nicht „geheilten“ Jugendlichen ihren Interessen nachgehen – jedoch strikt nach Geschlechtern getrennt -, sind die „geheilten“ Erwachsenen fast wie Roboter. Sie tun, was sie gesagt bekommen und geben ihr „Wissen“ auch an ihre Kinder weiter.

Die Liebe wird ausgelöscht, so dass man nicht gegen das System aufbegehren kann und eigentlich so gut wie gar nichts mehr empfindet.

Das Auslöschen ist auch sehr gut beschrieben, ist die Stadt, in der Lena lebt auch sehr düster und grau in grau beschrieben. Es kommt keine Farbe ins Spiel, erst als Lena auf Alex trifft.

Der Schreibstil der Autorin ist für mich einzigartig. Gerade in die Beschreibungen, dass Liebe etwas Krankhaftes ist, legt sie so viel Gefühl, dass man nicht anders kann als mit Lena zu leiden, zu leben und zu lieben.

Das Ende ist ein absoluter Cliffhanger und so wird es bestimmt nicht lange dauern, bis ich mir den zweiten Teil zulegen werde, da ich unbedingt wissen will, wie es mit Lena und Alex weitergeht.

Fazit:
Da ich hoffe, dass die Autorin ihr Niveau in den Folgebänden noch steigern kann, gibt es für den ersten Band „nur“ 8 von 10 Punkten.