Rezension

den Nerv der Zeit getroffen

Ein kalter Fall - Anne Holt

Ein kalter Fall
von Anne Holt

Bewertet mit 5 Sternen

Anne Holt`s neuer Kriminalroman " Ein kalter Fall " , trifft den Nerv der Zeit, In Zeiten von Terror, Fremdenhass und Rechtsradikalismus, konstruiert die Autorin einen überzeugenden Fall, der all diese Themen aufgreift und fantastisch umsetzt.

Hanne Wilhelmsen sitzt seit ihrem letzten Einsatz im Rollstuhl. Sie hat alle Kontakte, außer die zu ihrer engsten Familie, abgebrochen. Als sie ein alter Kollege, Billy T. , aufsucht und die Vermutung äußert sein Sohn Linus sei in islamistische Kreise hineingeraten , reagiert sie sehr abweisend. Sie ist mit einem " Cold Case " beschäftigt, den die Osloer Polizei ihr zur Überarbeitung überlassen hat. Ein junges Mädchen ist seit Jahren verschwunden und der Fall wurde nie aufgeklärt.Für diesen " Cold Case " wird ihr ein junger eigenwilliger Kollege zur Seite gestellt, der sie regelmäßig in ihrer Wohnung aufsucht und Überraschendes bei dem alten Fall herausfindet. Hat das damals Geschehene eine Bezug zur Gegenwart?

Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen. Nicht nur, dass der Fall spannend und gut konstruiert ist, nein, auch die Personen in diesem Buch gefallen mir sehr gut. Allen voran Hanne Wilhelmsen und  der junge Kollege Henrik Holme.Zwei eigenwillige und interessante Persönlichkeiten, die noch sehr ausbaufähig sind und auf weitere spannende Fälle hoffen lassen. 

Ein bisschen haben mich die beiden an die Ermittler von Adler Ohlsen  erinnert, der in seinem Team ja auch recht spezielle Kollegen untergebracht hat. Doch gerade diese beiden Personen schenken dem Buch trotz seines schwierigen und bedrückenden Themas eine gewisse Leichtigkeit..

Wie leicht man in eine Spirale des Hasses und der Fremdenfeindlichkeit hineingeraten kann und wie schwer es teilweise für Ermittler ist hier zwischen Gut und Böse zu entscheiden, zeigt dieser neue Fall der Autorin Anna Holt.Ich finde sie hat es sehr gut verstanden Themen , die uns gerade in dieser Zeit beschäftigen aufzugreifen und daran zu appellieren, dass nicht immer alles schwarz oder weiß ist, sondern dass es auch gefährliche Zwischentöne geben kann.