Rezension

Den Sehnsüchten folgen

Die Lichter von Paris - Eleanor Brown

Die Lichter von Paris
von Eleanor Brown

Von außen betrachtet, sieht Madeleines Leben perfekt aus. Sie lebt mit ihrem gutaussehenden Ehemann in einem modernen Haus, muss nicht arbeiten und scheint alles zu haben, was das Herz begehrt. Innen sieht es ganz anders aus: die Ehe ist lieblos, ihr Mann führt ein strenges Diktat über ihr Leben. Der goldene Käfig wird enger und enger, bis sie es nicht mehr aushält und ausbricht. 

Der Anfang des Buches war für mich schwer zu ertragen. Ich fragte mich die ganze Zeit, wieso sich eine Frau das antut, sich so behandeln lässt und doch nach jeder Verletzung wieder zurück kehrt in ihre gewohnte Position. 

Als Madeleine sich an ihre Träume uns Sehnsüchte erinnert, sie nicht mehr unterdrücken kann, beginnt ein neues Leben. Vorsichtig wagt sie sich hinaus in die Welt und entdeckt aufs Neue was es heißt, lebendig zu sein.

Parallel zu Madeleines Geschichte erfährt der Leser die Geschichte ihrer Großmutter Margie. Margies Aussichten sind ebenfalls trostlos. Der Mann, den sie heiraten soll, ist alles andere als ein Traummann, unverheiratet zu leben ist keine Option. Als Margie als Anstandsdame nach Paris geschickt wird, ändert sich alles. Im wilden Paris der zwanziger Jahre entdeckt Margie die Liebe und die Kunst. 

Normalerweise mag ich Romane mit zwei Zeitsträngen überhaupt nicht, weil mir meistens eine Ebene besser gefällt und ich dann ungeduldig durch die Seiten skippe. Hier fand ich beide Geschichten und Entwicklungen spannend.

Ich liebe Bücher über zweite Chancen und auch hier zeigt sich wieder, es ist nie zu spät, neu anzufangen und seinen Träumen zu folgen. Einen Punkt ziehe ich ab, weil mir die Klischees hier und da etwas dick aufgetragen waren.