Rezension

Denkanstöße zur technischen Entwicklung, in Teilen spannend verpackt ...

Origin
von Dan Brown

Bewertet mit 4 Sternen

Band 5 von Dan Browns „Robert Langdon“-Reihe, erschien unter dem Titel „Origin“ im Bastei Lübbe Verlag. 666 Seiten, eine Zahl, die schon beim Start Mystisches vermuten lässt.

Spanien, Bilbao: Robert Langdon ist zu einer ungewöhnlichen Präsentation, seines guten Bekannten Edmond Kirsch, geladen. Das Computergenie hat etwas entdeckt, dass die gesamte Weltanschauung durcheinanderbringen wird. Doch bevor Edmond Kirsch alles enthüllen kann, wird Robert Landon gewarnt, dass dieser in großer Gefahr schwebt …

Welcher Dan Brown Fan hat nicht dem Erscheinen des neusten Werkes entgegengefiebert. Auch wenn, in meinen Augen, keines der letzten Bände, „Inferno“ und „Das verlorene Symbol“, an „Sakrileg“ und „Illuminati“ heranreichte, so freute man sich dennoch auf ein Wiedersehen mit Robert Langdon.
Dieses Mal verschlägt es unseren Lieblingsprofessor nach Spanien. Denn auch dieses Land, mit seinen zahlreichen Künstlern, hat so einiges an Stoff für einen guten Thriller zu bieten.
Besonders Barcelona, mit seiner außergewöhnlichen Basilika, hat es mir nicht erst seit Veröffentlichung des Romancovers angetan. Die Sagrada Familia steht sehr gut für den Inhalt von „Origin“. Denn Dan Brown knüpft hier nicht nur an den Konflikt „Wissenschaft gegen Religion“ an, auch kommt der technische Fortschritt hier weit in den Vordergrund.
Der Hauptkern des Werkes wird von drei Worten getragen – „Wohin gehen wir?“. Denn wer hat sich noch nicht mit der Zukunft auseinandergesetzt. Jeder betrachtet wohl auch die dazu erwähnten Worte „Woher kommen wir?“ aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln – so auch Dan Brown. In meinen Augen hat er sich wirklich bis ins Detail damit beschäftigt und viele Aspekte, religiös oder wissenschaftlich, mit hineinfließen lassen. Leider waren mir einige dieser Abschnitte sehr stark verfasst und verschachtelt, sodass sie in einem trockenen Kontext gesetzt wurden, gegenüber des Voranschreitens der Handlung.
Robert Langdon wird hier zwar wieder eine hübsche und kluge Frau zur Seite gestellt, aber viel zu entschlüsseln bekommt unser Symbologe nicht. Ambra Vidal muss man einfach ins Herz schließen, denn mit ihrer toughen Art bietet sie sogar dem künftigen König Spaniens die Stirn.
Die Sichtwechsel hin zu diesem waren für mich wenig aufschlussreich und unterhaltend. Julián diente in meinen Augen Dan Brown wohl eher für sein großes Geheimnis, das durch die Seiten geisterte.
Denn wie in den letzten Bänden, rätselt man auch hier, wer hinter den Morden und Verschwörungen, sowie dem sogenannten „Regenten“ stecken mag.
Doch wer in die Handlung immer tiefer hineinfällt, der wird vielleicht, ebenso wie ich es tat, gleich den richtigen Verdacht haben.
Wer mich, und bestimmt auch zahlreichen anderen Lesern, faszinierte, war Winston. Aber Winston ist kein Mensch, sondern eine Computerintelligenz, die Robert Langdon hilft, den Fall zu lösen.
Dan Browns Überlegungen mit Winston sind gar nicht weit hergeholt, besonders nicht wenn man unseren heutigen Stand der Technik sich genauer betrachtet.
Auch kann man wirklich Angst bekommen, ob dieser rasend schnellen Entdeckungen, doch auch dies soll hier Erwähnung finden.
Man merkt, dass Dan Brown sich selbst weiterentwickelt, in seinem Schreiben und auch seinen Robert Langdon in ein neues Zeitalter führen möchte. Dennoch muss die Frage aufgegriffen werden, ob es denn nicht auch Zeit für etwas Neues wäre. Denn auch ein Symbologe hat vielleicht irgendwann genug Abenteuer erlebt.
Ebenso ist der aufgegriffene Konflikt, und seine Verdeutlichung mit den Figuren, Valdespino und Edmond Kirsch ein weiterer Fragenpool, der mehr Lösungen bedarf. Aber vielleicht wird Dan Browns Werk ja wieder zu Denkanstößen genutzt, wie in der Vergangenheit, denn viele angesprochene Aspekte der Technik werden früher oder später unseren Alltag noch mehr bestimmen. Ob das positiv oder doch eher negativ aufgenommen werden kann, das zu beurteilen obliegt jedem selbst .
Zwar konnte Dan Brown mich nicht in Gänze überzeugen, besonders nicht, was einem flüssigen Ablauf der Handlung betraf. Aber wie schon angesprochen, denkt man doch noch häufiger über bestimmte Handlungsstränge nach und googelt diese auch.

„Origin“ besticht nicht nur durch seine Denkanstöße zur Religion und Wissenschaft, auch sind die technischen Entwicklungen hier ein ernstes Thema, die in Teilen spannend verpackt wurden.

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