Rezension

Denn wer da hat, dem wird gegeben

Denn wer da hat, dem wird gegeben - Volker Pesch

Denn wer da hat, dem wird gegeben
von Volker Pesch

Bewertet mit 3 Sternen

Direkt an der Ostsee soll eine neue, exklusive Urlaubsanlage entstehen, die den Namen “Bernsteinstadt” tragen soll. Allerdings müssen dafür die ortsansässigen Kleinbetriebe verschwinden. Die Bürger versuchen sich mit aller macht dagegen zu wehren und gründen deshalb eine Bürgerinitiative zum Erhalt der Küstenlandschaft. Bei einer Ortsbegehung wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Wer war sie? Hängt ihr Tod mit der geplanten Anlage zusammen? Tom Schroeder, der neue Polizeiseelsorger in dem Bezirk, macht sich seine eigenen Gedanken und stößt dabei auf ein undurchschaubares Netz aus Lügen und Korruption.

Der Schreibstil war flüssig und verständlich. Dadurch konnte ich das Buch zügig lesen.
Zu Beginn gab es mehrere Personen und Erzählungen, die ich nicht gleich zuordnen konnte. Das folgte dann aber recht bald, so dass die Zusammenhänge und Verbindungen immer klarer wurden.
Die Personen waren anschaulich beschrieben und entsprechend ihrer Rollen sympathisch oder unsympathisch. Einige waren sehr durchtrieben und spielten ein falsches Spiel. Tom Schroeder als Hauptprotagonist hätte gerne noch greifbarer und intensiver beschrieben werden können, so dass er noch mehr hervorsticht.
Die Korruptionen und Intrigen wurden sehr realistisch dargestellt. Genauso kann es sich wirklich zutragen.
Die Beschreibungen der Abläufe und Umgebungen waren insgesamt sehr detailliert und ausführlich. Dadurch bekam ich einen guten Einblick in alles. Manchmal waren mir die Details allerdings zu viel und mir hätte nur ein grober Anriss genügt, da es so zu Lasten der Spannung ging.
Die Spannung baute sich erst allmählich auf. Ab ca. der Hälfte des Buches stieg die Spannung dann deutlich an und hielt sich bis zum Ende.
Das Ende empfand ich als realistisch, denn ich hatte den Eindruck, dass der Filz nicht besiegt werden kann und die durchtriebenen Menschen einfach so weitermachen wie bisher.
Den Plot fand ich gut durchdacht. Es gab Raum für Spekulationen zum Täter und zum möglichen Motiv. Die Auflösung und damit das ganze Ausmaß des Geschehens wurde erst zum Ende hin präsentiert, so wie es sein sollte.

Ein solides Krimidebüt, das von mir drei Sterne bekommt.