Rezension

Der 2. Band der Bartimäus-Trilogie

Bartimäus 02. Das Auge des Golem - Jonathan Stroud

Bartimäus 02. Das Auge des Golem
von Jonathan Stroud

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

Über 2 Jahre sind vergangen, seit Nathanael den Dschinn Bartimäus beschworen und mit seiner Hilfe eine Verschwörung in den höchsten Regierungskreisen aufgedeckt hat. Nathanael ist auf der Karriereleiter nach oben gestiegen, doch die Luft im Zaubereiministerium ist dünn: Überall werden die Ellbogen eingesetzt und Nathanael muss sich angesichts seiner erst 15 Jahre ständig beweisen und behaupten. Als es in London zu unerklärlich heftigen Zerstörungen kommt, macht man den Widerstand dafür verantwortlich, eine Vereinigung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Zaubererregierung zu stürzen - und die Nathanael eigentlich schon länsgt dingfest hätte machen sollen. Doch steckt wirklich der Widerstand hinter den Anschlägen? Nathanael kommt in seinen Untersuchungen nicht recht weiter, und so beschwört er noch einmal Bartimäus - obwohl er doch hoch und heilig versprochen hatte, es nicht zu tun ...

Meinung:

Das Draemteam ist zurück: Der eigenbrötlerische, eitle und arrogante Zauberer Nathanael und sein launischer, selbstverliebter und selten um einen spöttischen Spruch verlegene Dschinn Bartimäus! Und wieder einmal funktioniert diese Kombination ganz hervorragend! Beide Charaktere ergänzen sich in ihren Eigenarten, und ganz besonders Spaß machen natürlich ihre gegenseitigen Frotzeleien und bissigen Bemerkungen! Am genialsten sind natürlich die Bartimäus-Kapitel, die auch aus Sicht des Dschinn erzählt werden: Diese sprühen nur so vor Ironie, Witz und Bissigkeit! Vor allem die Fußnoten sind ein absolutes Highlight und bereichern Bartimäus' Charakter!

In diesem Band erfährt der Leser zum ersten Mal auch sehr viel mehr über den sog. Widerstand: Woher kommt er? Was sind seine Ziele? Wer gehört dazu? Aus der Perspektive von Kitty - die wir bereits kurz in Band 1 kennen gelernt haben - wird berichtet, wie sie aus sehr persönlichen Gründen Teil der Widerstandbewegung wurde. Ich muss sagen, zu Anfang fand ich ihre Kapitel ein wenig zäh, was vor allem an den vielen Rückblenden lag und die eigentliche Geschichte somit nicht recht vorwärts kam.

Überhaupt hatte ich einige Schwierigkeiten mit dem 1. Drittel des Buches. Bei vielen Kapiteln hatte ich bereits am Anfang das Gefühl genau zu wissen, wie sie ausgehen würden - und meistens war dem auch so! Das hat die Spannung arg gedrosselt und mich nicht mit großer Begeisterung zum Buch greifen lassen. Doch das ändert sich ab dem 2. Drittel! Die Geschichte nimmt deutlich an Fahrt, Spannung und Unvorhersehbarkeit auf, auch der Ortswechsel (es geht einmal nach Prag) tut der Dynamik gut - und ich war wieder mitten drin im Geschehen und konnte kaum zu lesen aufhören!

Fazit:

Wer den 1. Teil der Bartimäus-Reihe mochte, dem kann ich uneingeschränkt zu diesem 2. Band raten. Es gibt ein Wiedersehen mit alten Bekannten, Nathanael ist genauso brummelig und Bartimäus genauso frech wie im 1. Teil. Zwar ist die Geschichte ein wenig vorhersehbar und auch der erste Teil plätschert so vor sich hin, doch spätestens ab dem 2. Drittel wird es rasant und spritzig! Ich freue mich auf Teil 3, der schon bereitliegt :-)!

4 von 5 Sternen