Rezension

Der Auftakt einer speziellen Serie

Targa - Der Moment, bevor du stirbst - B. C. Schiller

Targa - Der Moment, bevor du stirbst
von B. C. Schiller

Targa ist speziell. Als Neugeborenes bei eiskalten Temperaturen ausgesetzt, hat sie mehr verloren als nur einen kleinen Zeh: ihre Zwillingsschwester und, wie sie meint, auch ihre Gefühle. Wobei es nicht so ist, als würde sie gar nichts empfinden. Dennoch hatte ich so meine Probleme mit unserer Hauptprotagonistin. Ihre neurotische, mitunter ans Authistische grenzende Art sorgt dafür, dass aus ihrer Perspektive geschilderte Handlung kalt und nüchtern wirkt. Allerdings hat Targa, benannt nach dem Porschemodell, aus dem sie ausgesetzt wurde, es mit der Zeit geschafft, mich auf ihre Seite zu ziehen, was ihrer Intelligenz und ihrem Mut zu verdanken ist.

Anders verhält es sich mit unserem Bösewicht Falk. Man weiß von Beginn an, was er tut - eigentlich nicht meine Lieblingsperspektive, ist doch das Rätselraten um die Identität des Mörders immer ein großer Teil des Lesespaßes - aber hier hat es mich überhaupt nicht gestört. Falk ist intelligent, charismatisch und skrupellos: dennoch oder deswegen, war er mir von Anfang an sympathisch. Ein Problem, das ich mit Targa teile.

Der Lesefluss ist gut, die Handlung schlüssig und interessant. Ein wenig mehr Spannung hätte ich mir gewünscht, aber die Wendungen, die die Geschichte nimmt, haben dies ein wenig ausgeglichen.

"Targa - Der Moment, bevor du stirbst" lebt von der Intelligenz der Protagonisten, ist interessant, hätte aber ein wenig mehr Spannung und ein bißchen weniger Targa vertragen können.