Rezension

Der Auftakt einer tollen Buchreihe

Plötzlich Fee 01 - Sommernacht - Julie Kagawa

Plötzlich Fee 01 - Sommernacht
von Julie Kagawa

Bewertet mit 5 Sternen

Kagawas Debütroman ist einfach toll. Es werden Romantik, Witz und Spannung zu einem fantasievollen Roman vereint. Wer hier große Logik erwartet, wird enttäuscht werden, denn darum geht es hier nicht. Man muss sich einfach in Nimmernie fallen lassen können, um diese Geschichte zu lieben. Ich konnte es.

Ich schreibe sonst nie etwas über die Cover von Büchern, weil diese mich meistens nicht interessieren, aber dieses finde ich einfach so schön, dass ich es erwähnen muss.
Eigentlich war das auch der Grund, warum ich mir das überhaupt Buch gekauft habe, obwohl ich es schon aus der Bibliothek ausgeliehen und zu lesen angefangen hatte.

Der Inhalt an sich hat mich anfangs nicht wirklich begeistert.

Meghan Chase, eine ewige Außenseiterin, erfährt an ihrem 16. Geburtstag, dass sie eine Fee ist. Gleichzeitig ist ihr Bruder von Feen nach Nimmernie entführt und durch ein Wechselbalg ersetzt worden. Als wenn das nicht schon genug wäre, entpuppt sich ihr bester Freund Robbie als Puck, ebenfalls ein Wesen aus Nimmernie. Ängstlich aber doch entschlossen will Meghan nach Nimmernie reisen und ihren Bruder retten, wo noch viele weitere Überraschungen warten. Dort angekommen treffen sie und Puck zunächst auf Zentauren, Kobolde, Nixen …. und eine kleine sprechende Katze namens Grim.

Genau wie viele andere Leser habe ich ebenfalls an Alice im Wunderland gedacht. Hinzu kamen die vielen bekannten Wesen aus der Mythologie. Was sollte das werden? Ein Remake aus verschiedenen altbekannten Geschichten?

Aber dann kommen neue Charaktere hinzu und die Geschichte wird so mitreißend, dass anfängliche Abneigung in pure Begeisterung umschlägt.

Die verschiedenen Gebiete von Nimmernie werden so wundervoll beschrieben, dass Bilder von magischen Landschaften entstehen, die man am liebsten selbst durchstreifen möchte.
Besonders interessant finde ich die Idee, auf welcher Grundlage das Nimmernie bestehen kann und vor allem, wie sich die Welt durch den Einfluss von Technik verändert.

Genauso wie die Landschaften erhalten auch die Figuren einen einzigartigen Charakter.
Aus dem Außenseiter Meghan wird im Verlauf der Geschichte eine mutige junge Frau, die entschlossen ist, ihren kleinen Bruder zu retten. Ihre Entwicklung ist so mitreißend beschrieben, dass ich sie an vielen Stellen am liebsten in den Arm genommen und ihr aus der Verzweiflung herausgeholfen hätte.
Die ewigen Auseinandersetzungen zwischen Puck und Ash dagegen heitern die Geschichte immer wieder auf. Die Dialoge zwischen den beiden sind so witzig, dass ich oft laut loslachen musste. Auch Grim verteilt die eine oder andere Pointe.

Daneben gibt es die vielen guten und bösen Wesen Nimmernies. Alle werden so ausführlich beschrieben, dass sie sich perfekt in die Landschaften einfügen. Am liebsten mag ich die Elsterlinge. Diese kleinen putzigen Figuren habe ich sofort in mein Herz geschlossen.

Der Verlauf der Geschichte ist durchgehend unvorhersehbar und überraschend. Immer, wenn ich geglaubt habe zu wissen, in welche Richtung Meghans Weg nun gehen könnte, passiert auf einmal etwas ganz anderes. Die Spannung steigert sich bis zum Schluss zunehmend.

Das Ende bleibt wie erwartet offen. Man fragt sich, was aus der einen oder anderen Person geworden ist, was passiert noch zwischen Ash und Meghan … all das macht sofort Lust darauf, den nächsten Teil zu Lesen.