Rezension

Der Auserwählte.

Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow
von Rainbow Rowell

Simon Snow ist der Auserwählte, da besteht kein Zweifel. Er besitzt Fähigkeiten, die er selbst nicht kontrollieren kann. Doch der Schatten, der eine Bedrohung für die Magiewelt darstellt, lässt nicht locker und stellt Simon vor neuen Aufgaben. Zusätzlich macht ihm sein Zimmergenosse Baz das Leben in Watford schwer und will ihn ebenfalls tot sehen. Wird der Schatten die magische Welt verschlingen oder gelingt es Simon die Rolle des Auserwählten anzunehmen?

Der Einstieg ist nicht leicht. Die ersten 100 Seiten sind einfach nur zäh zu lesen. Es wird von vergangenen Ereignissen erzählt, die auf mich einfach nur verwirrend wirkten. Als würde man nur ein Viertel der Geschichte erzählt bekommen und der Rest wird einfach weggelassen. Oder mit dem dritten Band einer Reihe beginnen und nur durch Rückblenden von den Ereignissen der beiden ersten Teile erfahren. Einfach ungewohnt soetwas zu lesen.
Zudem entwickelt Simon ein obsessives Verhalten für seinen Mitbewohner Baz. Natürlich hat Baz in der Vergangenheit schon einige Anschläge auf Simon geplant, aber dennoch muss er nicht wissen, wo er sich ständig aufhält. Am Anfang war dieses Verhalten einfach nicht nachzuvollziehen aber die Obsession wurde im Verlauf des Buches zunehmend klarer. 

Sieht man über den schweren Einstieg hinweg, kann man dem Buch einiges abgewinnen. Das Buch wurde zunehmend spannender, je weiter man in die Story taucht. Durch den Perspektivwechsel von Simon, Baz, Penelope und Agatha bekommt man einen Überblick der Geschichte und kann alle Personen separat kennenlernen. Die Liebesgeschichte hat mich berührt, obwohl es etwas sehr unerwartetes war. 
Viele Leser vergleichen dieses Buch gerne mit Harry Potter oder sehen darin eine FanFiction von Harry Potter. Ich kann dem nicht zustimmen. Es gibt definitiv Parallelen, die offensichtlich hervorstechen. Ich füllte mich zu keiner Zeit in einer schlechten Version von Harry Potter gefangen, sondern betrachte es als eigenständiges Werk, was das Buch verdient hat.

Fazit
Am Beginn gibt es einige Hürden zu überwinden, bis das Buch seine Hände ausstreckt und eine schöne, magische Geschichte erzählt. Es lohnt sich dranzubleiben!