Rezension

Der Autor kann es einfach

Schattenboxer - Horst Eckert

Schattenboxer
von Horst Eckert

Bewertet mit 5 Sternen

Auch in seinem neuen Buch " Schattenboxer" der nach " Schwarzlicht " der zweite Fall des Ermittlers Vincent Che Veih ist, gelingt es Horst Eckert souverän Fiktion und Realität zu verschmelzen und einen superspannenden Thriller zu schreiben, der die Ermordung des Präsidenten der Treuhandanstalt " Detlef Rohwedder", hier Werner Winneken genannt ,als Dreh ,- und Angelpunkt hat.

Ausgangspunkt dieses spannenden Thrillers ist die Ermordung von Detlef Rohwedder, hier Werner Winneken genannt, der von dem RAF Terroristen Wolfgang Grams 1991 umgebracht worden sein soll. 10 Jahre später kann er anhand von DNA Analysen überführt werden. Doch eine Bestrafung bleibt aus, weil er 1993 in Bad Kleinen Selbstmord begeht.
Diesen Ausgangspunkt hat sich Horst Eckert ausgesucht, um daraus einen gut recherchierten und spannenden Thriller zu konstruieren, den ich mehr als realistisch fand.

2014, die Tochter eines Polizeikollegen wird nach einem Selbstmord beerdigt. Jahre vorher war sie bei einem Mord Zeugin und wurde selbst, weil sie das Opfer schützen wollte durch eine Kugel getroffen und saß seitdem im Rollstuhl .Auch Vincent Veih, mittlerweile Leiter des KK11, ist auf Pias Beerdigung. Ihr damaliger Freund, Thabo Götz, wurde als mutmaßlicher Mörder überführt und sitzt seitdem im Gefängnis. Doch es kamen immer wieder Zweifel an seiner Täterschaft auf und so hat sich eine Initiative gebildet, die es schafft, dass der Fall noch einmal aufgerollt wird.
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Einige Tage nach der Beerdigung, findet man auf Pias Grab eine Mädchenleiche mit deutlichen Folterspuren. Warum liegt dieses Mädchen auf Pias Grab ? Kann Vincents Mutter, die früher selber in der Terrorszene war ,Vincent weiterhelfen und was hat ihr ehemaliger Freund der Liedermacher Hagenberg mit der Sache zu tun ? Steht der Mädchenmord damit in Zusammenhang, oder handelt es sich hier um zwei unterschiedliche Fälle ?

Horst Eckert versteht es Spannung entstehen zu lassen, indem er nachweisliche Fakten mit seiner Fantasie vermischt. Mir gefällt es, dass er politische Themen als Aufhänger nutzt, um darum herum eine Geschichte zu spinnen, die ich mir durchaus als real vorstellen kann. Ich denke, in unserem Staate Deutschland geschehen und geschahen viele Dinge, die für den einfachen Bürger niemals durchschaubar werden und dass der Mauerfall viele undurchsichtige Geschäfte zur Folge hatte, weiß man nicht erst seit heut.
Der Autor vermischt diese Dinge mit einer wirklich spannenden Geschichte, lässt seine wirklich sympathischen Ermittler realistisch reagieren und bringt auch immer etwas aus dem privaten Umfeld seiner Protagonisten mit in die Geschichte, was ich sehr angenehm finde. Seine Figuren sind facettenreich gezeichnet, ausbaufähig für hoffentlich noch viele spannende Folgen und sein Schreibstil ist flüssig und spannend . Leider sind Horst Eckerts Bücher bei mir immer sehr schnell durchgelesen , weil sie den Leser wirklich an den Seiten kleben lassen.

Volle Leseempfehlung für ein spannendes Buch.