Rezension

Der Beginn einer fantastischen Reise

Elfendiener 1: Der Krieger & die Mätresse - Julia Fränkle

Elfendiener 1: Der Krieger & die Mätresse
von Julia Fränkle

Bewertet mit 5 Sternen

„Dann sagt mir“, wisperte sie, „was ich in Euren Augen verdiene.“ „Ihr verdient einen Mann, der Euch in seine Seele blicken lässt, der bereit wäre, sein Leben für Euch zu geben.“

„Elfendiener“ erzählt Saihras Geschichte. Als Tochter eines Handwerkers gibt sie nach Wochen voller Briefe und Geschenke den Avancen des Königs nach und wird seine Mätresse. Sehr schnell muss sie jedoch erkennen, dass sie nur eine Trophäe ist. Lediglich die Begegnung mit dem Elfenkrieger Ranvé weckt in Saihra den Wunsch nach wahrer Liebe und Freiheit. Ranvé ist als Entsandter der Elfen in der Stadt und gerät schnell mitten in die Intrigen des Hofes. Es beginnt eine Geschichte aus Geheimnissen, Rachefeldzügen und Romanzen.

Fantasy-Bücher sind meine Lieblingsbücher und ich habe mittlerweile hohe Erwartungen an ein gutes Fantasy-Buch. Zu häufig gibt es immer wieder neue Vampirkönige, Werwolfkriege oder gefallen Engel. Ich gebe neuen Serien gerne eine Chance, aber werde hierbei häufig enttäuscht.

Ich habe ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte einzutauchen und in diese neue Welt zu lieben. Saihra hat mir den Start etwas schwer gemacht. Sie ist sehr vielschichtig, aber kein Charakter, den man direkt versteht oder gerne hat. Im Verlauf des Buches bin ich noch mit ihr aufgetaut. Die anderen Personen sind ebenso vielschichtig. Ranvé ist der Traumtyp, den sich jede Frau wünscht, und der König ist der Tyrann, den man nie auf dem Thron sehen wollte. Die Charaktere haben bei mir starke Gefühle von Zuneigung und Antipathie ausgelöst.

Nach wenigen Kapiteln kennt man die verschiedenen Handlungsstränge der Geschichte. Es tauchen später zwar noch neue Personen auf, aber die Hauptpersonen und Themen kennt der Leser dann. Mit jedem neuen Aspekt wurde die Geschichte für mich spannender. Hier haben wir eine Welt in der Zentauren Wirtshäuser führen, kleine Kobolde die Spione des Königs sind und Elfen zu starken Gefühlen neigen.

Die Sprache hat außerdem dazu beigetragen, dass ich sehr tief in die Geschichte eingetaucht bin und das Buch am liebsten nicht aus der Hand gelegt hätte. Die Wortwahl ist altertümlich und die Sprache sehr bildlich. Von der ersten Seite an hatte ich ein sehr starkes Kopfkino.

Das Buch hat mir richtig gut gefallen. Ich mochte die Atmosphäre, die ehrlichen Gefühle und wie die einzelnen Handlungsstränge zusammen gelaufen sind. Es war für mich ein sehr gutes Fantasy-Buch, welches ich auf jeden Fall mit Eragon oder der Sonea-Reihe vergleichen würde. Es ist eine komplexe Geschichte mit einer spannenden Handlung, die meine Erwartungen vollkommen übertroffen hat. Anfang 2017 soll der zweite Teil der Reihe erscheinen, den ich auf jeden Fall lesen werde. Ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Saihra und Ranvé weitergeht.