Rezension

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Der bisher beste Teil!

Die Furcht des Weisen. Zweiter Tag Teil 2 - Patrick Rothfuss

Die Furcht des Weisen. Zweiter Tag Teil 2
von Patrick Rothfuss

Soo, der (bisher) letzte Band um den Magier Kvothe!

Kvothe ist nach der Begnung mit den Räubern schwer erschöpft, doch er erholt sich rasch. Auf dem Rückweg trifft die kleine Gruppe um ihn auf Felurian, eine wunderschöne Fae, deretwegen er sich von den anderen trennt. Im Feenreich verbringt er sehr viel Zeit mit ihr, doch nur mit  einer List kann er sie wieder verlassen. Doch er begegnet auch dem Cthaeh, einer uralten und bösartigen Wesenheit, die Zweifel sät...

Zurück in der Zivilisierten Welt, trifft er auf seine Gefährten und folgt dem Adem Tempi. Eine lange Ausbildung lehrt ihn etwas mehr Einsicht und Toleranz, und auch die Kunst des Schwertes.

Doch sein Rückweg wird nicht so angenehm wie er denkt und auch am Hof des Maer erwartet ihn eine Enttäuschung...

Jaaa und Neeeiin!
Ich habe die ganze Reihe durchgelesen, am Stück, und bin begeistert, doch jetzt muss ich ewig auf den nächsten und letzten Teil warten! Wie ich das hasse.

Kvothe verändert sich, doch nicht jede Veränderung ist zum Guten. Zwar behält er seine grundlegenden Wesenszüge, seine Gerechtigkeit und Ehrlichkeit,  doch mit seinen Schwertkünsten wird ihm Macht verliehen, die er meiner Meinung nach noch nicht recht zu nutzen vermag.
Zwar konnte ich ihn bei einer ganz bestimmten Handlung verstehen, und doch war sein Ausbruch zu erschreckend und birgt Eigenschaften Kvothes, die lieber verborgen geblieben wären.

Die Fae ist für den Leser genauso wenig zu durchschauen wie für Kvothe. Mit einer unbeschreiblichen Wirkung auf Männner zieht sie Kvothe in den Bann, doch sie hat auch eine verletzliche Seite, die jedoch vor allem vor Kvothes Abreise zum Vorschein kommt.
Für mich war sie ein Charakter, den man nicht mehr vergisst, doch keiner für den ich besondere Sympahien hege.

Tempi hingegen war witzig, ganz ab vom Namen. Sehr loyal seinem Volk gegenüber,  steht er im Zwiespalt: Kvothe oder die Adem.
Die Adem sind ein sehr interessantes Volk. Lernt man bereits ihr Schweigen und die nicht vorhandene Mimik kennen, so gelangt man mit Kvothe nun hinter ihr Kultur, die oft weise, manchmal aber auch, nun ja, sehr uneinsichtig ist.
Gerade Kvothe wird als Barbar gesehen und nicht wirklich akzeptiert, doch einige weiß er von sich zu überzeugen, so auch Vashet, seiner sehr rabiate Meisterin. Sie gefiel mir gut, erschreckte mich oft aber auch mit ihren kulturellen Eigenheiten.

Sowohl seine Erlebnisse bei Felurian als auch bei den Adem bringen Kvothe, wie von Elodin gehofft, der Namenskunde näher.
Doch auf dem Rückweg begegnet er verkleideten Edema Ruh, und das ist der Moment, in dem Kvothe geradezu wahnsinnig wird.

Doch er berapppelt sich, allerdings bringt ihn das Ganze in weitere Scherereien, die ich jedoch nicht schildere. Eins sei versichert, Kvothe kämpft weiterhin mit vielen Vorurteilen, die in Rothfuss' konzipierter Welt sehr authentisch geschildert werden, ebenso wie Machtspielchen.

An der Uni schließlich muss er sich ausnahmsweise nicht mehr um Geld sorgen, denn auf gewitzte Weise hat er vorgesorgt.

Zugleich denken Bast und der Chronist über das Schicksal nach, und Bast bleibt weiterhin sehr rätselhaft,  wird jedoch auch zunehmend unleidlich und erschreckend. Gerade die Zwischensequenzen sind genial!
Die und Szenen mit Bäumen, ja, Bäume, richtig gelesen, sind richtig gut und gefielen mir am Besten. Was was heißen will, denn mir gefiel eigentlich alles:)

Ich behaupte nicht, dass Rothfuss das Rad neu erfindet, aber seine Umsetzung ist klasse, und einige Einfälle sind mir so noch nicht begegnet,  andere natürlich schon.

Ich fand's klasse und freue mich total auf "Die steinernen Türen", bis dahin lese ich mir ein paar Theorien durch :-D