Rezension

Der Brief

Der Brief
von Carolin Hagebölling

Bewertet mit 0.5 Sternen

Vor einiger Zeit erreichte mich ein ominöser Brief, wisst ihr noch? Wie mir der Roman "Der Brief" gefallen hat, könnt ihr in meiner heutigen Rezension nachlesen!

Wer von euch kennt den Roman schon?

Allgemeines:

"Der Brief" ist der neue Roman der deutschsprachigen Autorin Carolin Hagebölling. Anfang Juni ist das 224-seitige Taschenbuch bei dtv premium erschienen. Hagebölling war mir bisher kein Begriff. Habt ihr bereits etwas von ihr gelesen?

Inhalt:
„Ein raffiniertes Spiel mit Realitäten

Es ist ein Brief, der alles infrage stellt, was sie bisher für real gehalten hatte: Marie, Anfang 30, ist höchst irritiert, als sie die Zeilen ihrer alten Schulfreundin Christine liest. Darin ist von Maries Leben in Paris die Rede, von ihrem Mann Victor, dem erfolgreichen Galeristen – und von ihrer lebensbedrohlichen Krankheit. Tatsächlich erfreut sich Marie bester Gesundheit, arbeitet als Journalistin in Hamburg und führt eine glückliche Beziehung mit Johanna. Aber der mysteriöse Brief lässt ihr keine Ruhe. Kurz entschlossen reist Marie nach Paris. Und findet sich in einem Leben wieder, das ihr seltsam vertraut ist und mit dem sie sich auf unerklärliche Weise verbunden fühlt.“ (Quelle: dtv premium)

 

Meine Meinung:

Mir geht es in "Der Brief" an vielen Stellen und auf verschiedenen Ebenen etwas zu schnell. Das Schriftbild bzw. die Seitengestaltung bietet (wie so oft) viel weniger Inhalt als man denkt. Ich habe das ganze Buch in ungefähr einer Stunde gelesen, das ist schade. Da ich viel lese, lese ich auch schnell. Man kann also sagen, dass mein Lesetempo hoch ist – trotzdem liefert mir Der Brief mit 224 Seiten und großen Seitenrändern leider zu wenig Umfang für einen Roman. Auch inhaltlich ist mir das Ganze zu trivial, obwohl die Grundstory interessant wirkt. Mir fehlt jedoch in der Umsetzung das gewisse Extra.

Ich glaubte bereits nach wenigen Kapiteln, dass diese Geschichte recht vorhersehbar ausgehen würde, und wurde leider auch nicht mit der Protagonistin warm. Sie handelt naiv und unverständlich, ich verstehe ihr Verhalten immer noch nicht. Die Handlung dümpelt währenddessen im Sog der Oberflächlichkeiten dahin. Maries Beziehung zu ihrer festen Freundin Johanna ist zwar erfreulich innovativ, aber auch ziemlich stereotypisch und oberflächlich gezeichnet. Mir fehlen an dieser Stelle Ehrlichkeit, Erklärungen und Tiefgründigkeit. Nach der Lektüre konnte ich das Wort „Schatz“ erstmal nicht mehr hören.

Mich erinnert "Der Brief" an viele Geschichten, die ich bereits gelesen habe. Vermutlich hat mir auch deshalb die Auflösung des Ganzen nicht gefallen. Ich dachte sogar erst, dass ich irgendetwas falsch verstanden hätte. Nachdem ich einige Seiten erneut gelesen habe, war ich mir aber sicher, nichts verpasst zu haben. Leider kam mir der Gedanke, dass ich dieses Buch genauso gut hätte nicht lesen können. Das ist sehr schade, ich hatte mir mehr als ein solches Ende erhofft.

Fazit:

Meiner Meinung nach lohnt es sich leider nicht, den Brief zu lesen.