Rezension

Der dritte Teil der Waringham-Saga

Das Spiel der Könige - Rebecca Gablé

Das Spiel der Könige
von Rebecca Gablé

Bewertet mit 5 Sternen

Das Spiel der Könige (1455 bis 1485)/Rebecca Gablé

Der Intrigantenstadl geht weiter. Wer sich bislang mit der Englischen Geschichte beschäftigt hat, kann nun auf ein weiteres Kapitel blicken:

Wir befinden uns in den rund dreißig Jahren, die als Zeit der „Rosenkriege“ bekannt sind.

Der (fiktive)  Clan der Waringhams entwickelt sich parallel zu den Adelshäusern Lancaster (= rote Rose) und York (=weiße Rose). Die Geschichte verläuft wechselvoll und turbulent.

Die Häuser Lancaster und York erheben beide den Anspruch auf die Königswürde. Im Augenblick regiert der schwache Henry VI. Seine französische Gemahlin ist sowohl beim Adel als auch beim Volk unbeliebt.

Edward von York sieht seine Chance. Mit List und Erfolg in der Schlacht von Towton bringt er sich und seinen Clan auf den Königsthron.

Doch die Lancaster-Getreuen samt französischer Ex-Königin geben nicht auf. Henry wird wieder eingesetzt und verliert, völlig regierungsunfähig, den Thron abermals an Edward IV. Nach Edwards plötzlichem Tod wird Richard III. (Ja, der Bösewicht von Shakespeare) König. Er lässt Edwards Söhne ermorden.

Als weiteren möglichen Thronkandidaten gibt es noch den im bretonischen Exil lebenden Henry Tudor.

Er wird als Henry VII. Elizabeth of York heiraten, und dadurch die Rosenkriege beenden.

Damit beginnt die Regentschaft der Tudors.

Nun zu den Waringhams:

Julian of Waringham ist – wie seine Vorfahren - ein Anhänger des Hauses Lancaster. Manchmal wird ihm diese Treue schlecht vergolten. Sind die Lancasters am Zug, dann hat auch Julian Oberwasser, sind die Yorks an der Macht, muss er um seinen Kopf fürchten.

Edward IV. ist, nach seiner Thronbesteigung 1461 auf Aussöhnung der Häuser Lancaster und York bedacht. Daher wird Julian verpflichtet eine York-Anhängerin zu heiraten.

Seine Schwester Blanche trifft ein ähnliches Schicksal. Ihr gewalttätiger Ehemann hat schon zwei Gemahlinnen unter die Erde gebracht. Als sie in bei einem Handgemenge ihrem Mann die Hand abschlägt, muss sie flüchten.

Heimlich lebt sie mit Jasper Tudor (dem Bruder des Königs) zusammen, immer in Angst vor ihrem Mann, der sich natürlich rächen will.

In weiterer Folge werden Jasper Tudor und Julian of Waringham zu Seefahrern und Schiffseignern.

Gemeinsam versuchen sie die Besitzungen der Tudors in Frankreich für England zu behalten.

Auch für die Waringhams selbst geht es immer wieder um Kopf und Kragen. Mehrfach entkommen sie nur mit großer Mühe dem Tod. Sie müssen ins Exil, das erst Schlacht von Bosworth Field endet.

Wie immer entführt Rebecca Gablé ihre treuen Leser gekonnt in die intriganten Boudoirs des Englischen Königshofes.